Süddeutsche Zeitung

Devisen und Rohstoffe:Ölpreise rutschen ab

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Konjunktursorgen und die steigende Zahl von aktiven Ölfeldern in den USA schüren die Sorgen vor einem Überangebot an Rohöl. Am Devisenmarkt gibt das Pfund Sterling vor der Brexit-Abstimmung nach.

Konjunktursorgen haben zu Wochenbeginn die Preise für Rohöl nach unten gedrückt. Die Investoren befürchteten, dass der Handelsstreit zwischen China und den USA noch länger andauert und die Nachfrage nach Öl deshalb zurückgehen könnte. Auch der Umstand, dass der Streit um den US-Staatshaushalt noch nicht endgültig beigelegt ist, sondern bislang nur eine Zwischenlösung gefunden wurde, drückt die Preise. Zudem zeigten jüngste Daten des amerikanischen Öldienstleisters Baker Hughes, dass die Zahl der aktiven Ölfelder in den USA zuletzt gestiegen ist. Diese Angaben werden am Rohölmarkt genau verfolgt, weil die Vereinigten Staaten neben dem Ölkartell Opec und Russland zur dritten Erdöl-Großmacht aufgestiegen sind. In absehbarer Zeit wird erwartet, dass sich die USA autark mit Rohöl versorgen können und sogar Netto-Exporteur werden könnten. Ein Barrel (159 Liter) Öl der Nordseesorte Brent kostete am Montag 60,03 Dollar. Das waren 2,6 Prozent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) rutschte um knapp drei Prozent auf 51,16 Dollar ab.

Am Devisenmarkt gab das Pfund Sterling vor der an diesem Dienstag erwarteten Abstimmung über den neuen Brexit-Plan im britischen Unterhaus nach. Die britische Währung verbilligte sich um mehr als ein halbes Prozent auf 1,1502 Euro. Analystin Antje Praefcke von der Commerzbank schrieb in einem Marktkommentar, dass sie die jüngsten Gewinne beim Pfund als gewagt ansehe. Denn selbst wenn die Abgeordneten den "Plan B" von Premierministerin Theresa May abnickten, müsse schlussendlich alles noch von der EU genehmigt werden. Seit Anfang Januar legte die britische Währung im Vergleich zum Euro um 3,5 Prozent zu. Im Verhältnis zum Dollar gewann der Euro leicht und notierte weiter über der Marke von 1,14 Dollar. Zuletzt kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1424 Dollar.

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SZ vom 29.01.2019 / cikr, Reuters
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