Süddeutsche Zeitung

Devisen und Rohstoffe:Ölpreise auf Sieben-Jahres-Hoch

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Die Notierungen am Ölmarkt ziehen weiter an. Neben geopolitischen Spannungen verschärft ein Ausfall bei einer Pipeline aus dem Irak in die Türkei die Spekulationen auf Lieferausfälle.

Der Euro hat sich zur Wochenmitte etwas stabilisiert. Am Mittwochabend kostete die Gemeinschaftswährung 1,1350 Dollar und damit 0,3 Prozent mehr als am Vorabend. Zuletzt wurde der Euro vor allem durch den aufwertenden Dollar unter Druck gesetzt. Grund sind steigende Zinserwartungen an die US-Notenbank. An den Finanzmärkten werden für dieses Jahr bis zu vier Zinsanhebungen durch die Fed erwartet. Da Investoren aus Furcht vor einer raschen Abfolge von Zinserhöhungen der großen Notenbanken Staatsanleihen aus ihren Depots warfen, zog die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries auf plus 1,902 Prozent an. Hierzulande stieg die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe erstmals seit 2019 in den positiven Bereich. Zeitweise rentierten die deutschen Staatspapiere bei 0,025 Prozent.

An den Rohstoffmärkten setzte sich der Höhenflug der Ölpreise fort. Am Mittwoch stiegen die beiden wichtigsten Rohölsorten Brent und WTI abermals auf siebenjährige Höchststände. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete bis zu 89,17 Dollar. Ein Fass der US-Sorte WTI wurde bei 87,91 Dollar gehandelt. Das waren jeweils die höchsten Niveaus seit Oktober 2014.

Am Abend gaben die Ölpreise einen Teil ihrer deutlichen Aufschläge zwar ab, sie notierten aber immer noch rund ein Prozent in der Gewinnzone. Haupttreiber am Ölmarkt war zuletzt eine Explosion an einer wichtigen Erdölpipeline zwischen Irak und Türkei. Der Grund dafür ist bisher unbekannt. Türkische Offizielle sagten jedoch der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass die Pipeline wieder in Betrieb sei. Die Explosion fällt in eine Zeit mit angespanntem Angebot. Schon seit Wochen bleibt der Ölverbund Opec+ mit seiner Produktion hinter den Erwartungen zurück. Hinzu kommen Spannungen zwischen den jemenitischen Huthi und einer gegnerischen Koalition, angeführt von dem Ölriesen Saudi-Arabien.

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SZ vom 20.01.2022 / amon, Reuters, dpa
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