Devisen und Rohstoffe:Ölpreis fällt weiter

Während sich der Euro stabilisieren kann, fällt der Ölpreis weiter. Als Grund werden steigende US-Ölreserven und die angespannte Lage im Streit um das Verschwinden des saudi-arabischen Journalisten Khashoggi genannt.

Der Euro hat sich am Donnerstag leicht unterhalb der Marke von 1,15 Dollar stabilisiert. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1484 Dollar. Die Hängepartie bei den Verhandlungen für einen geregelten Austritt Großbritanniens aus der EU habe den Euro bis in die Nacht hinein belastet, hieß es von Marktbeobachtern. Am Vorabend hatten Gespräche der Staats- und Regierungschefs auf einem EU-Gipfel keine entscheidenden Fortschritte gebracht. Damit stecken die Verhandlungen über einen geregelten Brexit nach wie vor in einer Sackgasse.

Gebannt blickten Anleger auch nach Brüssel, wo die EU über den umstrittenen Etat der italienischen Regierung berät. "Die Kommission dürfte Italiens Haushaltsentwurf wahrscheinlich ablehnen oder zumindest eine Korrektur fordern, was zu erneuten Spannungen führen dürfte." Die Behörde moniert eine mangelnde Haushaltsdisziplin in Rom. Investoren trennten sich von italienischen Staatsanleihen und trieben die Rendite der zehnjährigen Titel auf 3,608 von 3,545 Prozent. Die Ölpreise setzten am Donnerstag die starken Verluste des Vortages weiter fort. Am Abend ging es mit den Notierungen deutlich nach unten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 79,47 Dollar. Das waren 0,7 Prozent weniger als am Vortag. Der Preis für die US-Sorte WTI fiel um 103 US-Cent auf 68,71 Dollar. Bereits am Vortag hatten neue Daten zu den US-Ölreserven die Preise kräftig belastet. In der vergangenen Woche waren die Lagerbestände an Rohöl in den USA deutlich stärker als erwartet gestiegen. Belastend wirkte auch die Entwicklung im Streit zwischen den USA und dem führenden Opec-Land Saudi-Arabien. Obwohl Saudi-Arabien mit dem Verschwinden des regimekritischen Journalisten Jamal Khashoggi in Verbindung gebracht wird, hat sich US-Präsident Donald Trump bisher nicht vom engen Bündnispartner distanziert.

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