Devisen und Rohstoffe:Ölpreis auf Drei-Jahres-Hoch

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Der Euro zeigt sich nach der Bundestagswahl stabil bei 1,17 Dollar. Am Rohstoffmarkt steigt der Ölpreis deutlich und ist so teuer wie zuletzt im Oktober 2018.

Die Ölpreise haben am Montag ihren Kletterkurs der vergangenen Woche fortgesetzt. Während Nordseeöl der Marke Brent auf einen dreijährigen Höchststand stieg, notierte US-Rohöl auf einem Zweimonatshoch. Gründe für die hohen Ölpreise sind sowohl eine starke Nachfrage als auch ein knappes Angebot. Im Abendhandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 79,40 Dollar. Das waren 1,7 Prozent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um zwei Prozent auf 75,49 Dollar. In der Nacht auf Montag war der Brent-Preis bis auf 79,90 Dollar gestiegen, das war der höchste Stand seit Oktober 2018.

Die Gründe für den Anstieg der Ölpreise sind seit Wochen dieselben: Auf der Nachfrageseite sorgt die vielerorts solide Konjunkturerholung vom Corona-Einbruch für einen hohen Bedarf an Erdöl, Benzin und Diesel. Auf der Angebotsseite herrscht jedoch Knappheit. Zwar weitet der Ölverbund Opec+ seine Förderung seit einigen Monaten schrittweise aus. Allerdings ist es zuletzt vor allem in den USA zu wetterbedingten Förderausfällen gekommen. "Das aktuelle Angebotsdefizit ist höher, als wir erwartet hatten", schrieben die Analysten von Goldman Sachs. Bis Jahresende trauen sie der Brent-Sorte einen Preis von 90 Dollar zu.

Am Devisenmarkt pendelte der Eurokurs um die Marke von 1,17 Dollar. Im Abendhandel kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1698 Dollar und damit geringfügig weniger als vor dem Wahlwochenende. Das Ergebnis der Bundestagswahl hatte zunächst keine sichtbaren Auswirkungen am Devisenmarkt. Zwar hat die SPD die Wahl knapp vor der Union gewonnen, allerdings beanspruchen beide Spitzenkandidaten den Auftrag zur Regierungsbildung für sich. Sowohl Olaf Scholz als auch Armin Laschet streben eine Koalition mit Grünen und FDP an.

© SZ vom 28.09.2021 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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