Süddeutsche Zeitung

Devisen und Rohstoffe:Öl- und Kupferpreise steigen

Die Anleger setzen auf eine Konjunkturerholung. Dies treibt die wichtigsten Rohstoffpreise weiter nach oben. Am Devisenmarkt bewegt sich der Euro nach Inflationszahlen kaum.

Der Euro hat sich am Donnerstag unbeeindruckt von deutschen Inflationsdaten gezeigt und kaum verändert notiert. Am Abend lag der Kurs bei 1,2115 (Vortag: 1,2123) Dollar. Höhere Energiekosten ließen die Verbraucherpreise in Deutschland im April so stark steigen, wie seit zwei Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten im Durchschnitt zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt zu seiner ersten Schätzung mitteilte. Die Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 1,9 Prozent gerechnet, nachdem die Inflationsrate im März noch 1,7 Prozent betragen hatte. "Die magische Zwei vor dem Komma ist da", kommentierte LBBW-Ökonom Jens-Oliver Niklasch die Entwicklung. Die Europäische Zentralbank (EZB) beobachtet die Entwicklung in Europas größter Volkswirtschaft genau, denn sie strebt für die Währungsunion mittelfristig einen Wert von knapp unter zwei Prozent an.

Am Rohstoffmarkt waren die Konjunkturoptimisten in der Überzahl. So verteuerte sich die Ölsorte Brent aus der Nordsee um 1,4 Prozent auf 68,20 Dollar je Barrel (159 Liter). Das Vertrauen in eine kraftvolle Erholung der Weltwirtschaft von den Folgen der Coronavirus-Pandemie sei ungebrochen, sagte Analyst Tamas Varga vom Brokerhaus PVM. Offenbar erwarteten Anleger von den explodierenden Fallzahlen in Indien und anderen Staaten keine nachhaltige Beeinträchtigung des Aufschwungs. Kupfer stieg um bis zu 1,3 Prozent auf ein Zehn-Jahres-Hoch von 10 008 Dollar je Tonne. Gewinnmitnahmen machten die Gewinne aber größtenteils zunichte. Am Abend notierte das Industriemetall bei 9898 Dollar. Das nächste Ziel sei das Rekordhoch von 10 190 Dollar aus dem Jahr 2011. Aus "sicheren Häfen" zogen sich Investoren dagegen zurück. Gold verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 1767 Dollar je Feinunze. Verkäufe von Bundesanleihen trieben die Rendite der zehnjährigen Titel auf minus 0,186 Prozent.

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SZ vom 30.04.2021 / amon, Reuters, dpa
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