Devisen und Rohstoffe:Norwegische Krone gefragt

Gegen den Trend erhöht die norwegische Notenbank die Zinsen und will dies nochmals in diesem Jahr tun.

Der Euro ist am Donnerstag nach den starken Kursgewinnen des Vorabends leicht gefallen. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1360 Dollar gehandelt, nach 1,1415 Dollar im Vortageshandel. Am Mittwochabend hatten die US-Währungshüter signalisiert, dass es im laufenden Jahr keine weitere Zinserhöhung in den USA geben wird. Außerdem will die Notenbank das Abschmelzen ihrer billionenschweren Bilanz stoppen. Dies hatte den Kurs des Dollar stark belastet und dem Euro im Gegenzug Auftrieb verliehen.

Gegen den geldpolitischen Trend hob die norwegische Zentralbank ihren Schlüsselsatz um einen Viertel Prozentpunkt auf ein Prozent an. "Am überraschendsten dabei ist, dass sie bereits eine weitere Erhöhung innerhalb der nächsten sechs Monate signalisieren", sagte Analyst Niels Christensen von der Nordea Bank. Der norwegischen Währung gab dies Auftrieb. Im Gegenzug verbilligte sich der Euro um 0,9 Prozent auf 9,6126 Kronen.

Beim Dauerbrenner-Thema Brexit warteten Börsianer gespannt auf die Entscheidung der EU über eine Verschiebung des Austritts Großbritanniens. "Das ist nicht nur eine Zerreißprobe für Großbritannien, sondern auch für die EU", warnte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Denn die Fristverlängerung müsse einstimmig beschlossen werden. "Folgt die EU Theresa Mays Vorschlag, dann ist im Fall einer dritten Abstimmungsniederlage plötzlich ein chaotischer Brexit wieder ganz oben auf der Agenda." Vor diesem Hintergrund verbilligte sich das Pfund Sterling um ein Prozent auf 1,3062 Dollar.

Auch die Ölpreise gaben nach deutlichen Gewinnen vom Vortag nach. Am Abend notierte ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 1,2 Prozent tiefer bei 67,69 Dollar. Am Mittwoch waren die Ölpreise nach einem überraschenden Rückgang der US-Ölreserven gestiegen.

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