Devisen und Rohstoffe:Euro steigt wieder

Die Gemeinschaftswährung legt moderat zu. Mit der Veröffentlichung der Inflationsdaten aus der Eurozone werden Spekulationen auf geldpolitische Maßnahmen der EZB angefacht.

Der Euro ist am Freitag leicht gestiegen. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend bei 1,1384 (Vortag: 1,1368) Dollar. Für Gesprächsstoff am Devisenmarkt sorgte die Rede des EZB-Präsidenten Mario Draghi im portugiesischen Sintra. Sie heizte die Spekulationen über eine Neuauflage der Anleihenkäufe an. An den Finanzmärkten wird inzwischen darüber debattiert, welche Wertpapiere die Währungshüter kaufen und womit sie die größte Wirkung erzielen könnten. Draghi hatte vergangene Woche zusätzlichen geldpolitischen Anschub in Aussicht gestellt, sollte die Inflation weiter nicht anziehen. Die Veröffentlichung der Inflationsdaten am Freitag lieferte somit weitere Argumente für eine erneute Lockerung der Geldpolitik. In der Eurozone kommt die Preisentwicklung nicht vom Fleck. Die Inflationsrate verharrte im Juni bei 1,2 Prozent und lag damit weiterhin weit von der EZB-Zielmarke von knapp zwei Prozent entfernt.

Am Rohstoffmarkt hielten sich Investoren mit größeren Engagements zurück. Der Preis für die Ölsorte Brent aus der Nordsee notierte am Abend 0,1 Prozent höher bei 66,63 Dollar je Barrel (159 Liter). Die Mitglieder des Ölkartells Opec und die mit ihm kooperierenden Staaten beraten kommende Woche in Wien, ob sie das Produktionsniveau weiter kürzen oder die aktuelle Begrenzung nur verlängern. Analysten gehen auch im zweiten Halbjahr 2019 von Produktionslimits aus.

Der Preis für die "Antikrisen-Währung" Gold kletterte um 0,1 Prozent auf 1411Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Bitcoin machte erneut mit Kursausschlägen auf sich aufmerksam. Die älteste und wichtigste Cyberdevise verteuerte sich um bis zu 13 Prozent auf 12 100 Dollar, nachdem sie am Vortag auf bis zu 10 266 Dollar gefallen war. "Offenbar witterten Schnäppchenjäger ein Geschäft", sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. "Über das Wochenende sind weitere Anschlusskäufe denkbar", hieß es weiter.

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