Süddeutsche Zeitung

Devisen und Rohstoffe:Euro reagiert kaum auf Inflationsdaten

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Die Inflationsrate in der Euro-Zone steigt im März spürbar auf 1,3 Prozent. Vom Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB) liegt die Rate noch weit entfernt. Es gibt kaum Bewegung beim Euro.

Der Euro hat sich am Freitag wenig bewegt. Wie bereits am Vortag hielt sich der Kurs der Gemeinschaftswährung in einer vergleichsweise engen Handelsspanne. Am Abend wurde der Euro bei 1,1980 Dollar gehandelt und damit 0,1 Prozent tiefer im Vergleich zum Vorabend. Kaum Einfluss auf den Handel hatten die neuesten Verbraucherpreisdaten. Die Inflation in der Euro-Zone zog im März spürbar an. Die Verbraucherpreise lagen 1,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Der Preisauftrieb geht vor allem auf höhere Energiepreise zurück. Sie lagen 4,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Andere Komponenten wie Lebensmittel, industriell gefertigte Waren oder Dienstleistungen verteuerten sich weniger als die Energie.

Das Preisziel der Europäischen Zentralbank (EZB) wird weiterhin verfehlt, allerdings nicht mehr so deutlich wie noch vor wenigen Monaten. Die EZB peilt auf mittlere Sicht eine Teuerung von knapp zwei Prozent an. Experten erwarten, dass das Ziel in den kommenden Monaten erreicht und sogar überschritten wird. Die EZB hat aber bereits durchblicken lassen, dass sie den Anstieg als zeitweilig betrachtet und geldpolitisch nicht reagieren will.

Die Ölpreise stiegen leicht. Marktbeobachter verwiesen auf ein starkes Wirtschaftswachstum in China, das den Ölpreisen etwas Auftrieb verleihen konnte. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Abend 67,02 Dollar. Das waren 0,1 Prozent mehr als am Vortag. Auf Wochensicht ging es mit den Ölpreisen hingegen stark nach oben. Seit Montag legte der US-Ölpreis etwa sieben Prozent zu. Die Konjunkturdaten aus China zeigten, dass das Land die Corona-Krise weitgehend überwunden hat. Die Wirtschaftsleistung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt stieg in den ersten drei Monaten so stark wie nie seit Beginn der quartalsweisen Auswertung vor gut 30 Jahren.

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SZ vom 17.04.2021 / amon, Reuters, dpa
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