Devisen und Rohstoffe:Euro mit deutlichen Kursverlusten

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Der Euro kann trotz positiver Konjunkursignale aus Europa an die Rally der vergangenen Woche nicht anknüpfen und gibt zum Wochenanfang deutlich nach. Am Rohstoffmarkt steigen die Ölpreise.

Der Euro hat am Montag trotz guter Konjunkturdaten aus dem Euro-Raum den Höhenflug der vergangenen Woche zunächst nicht weiter fortgesetzt. Am Montagabend notierte die europäische Gemeinschaftswährung deutlich schwächer bei 1,1759 Dollar, nachdem sie noch am Freitag mit 1,1909 Dollar den höchsten Stand seit etwa zwei Jahren erreicht hatte. Die Händler begründeten die Verluste mit Gewinnmitnahmen.

Die Industrie der Euro-Zone hat sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte von den heftigen Corona-Einbrüchen erholt und ist zurück in der Wachstumsspur. Der Einkaufsmanagerindex für die Währungsunion kletterte im Juli um 4,4 auf 51,8 Punkte, wie das Institut IHS Markit mitteilte. Damit liegt das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. "Produktion und Auftragseingang legten dank der anziehenden Nachfrage so kräftig zu wie zuletzt vor über zwei Jahren", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Der Auftragszuwachs war sogar stärker als die Produktionssteigerung - ein eindeutiger Hinweis darauf, dass die Produktion im August weiter zulegen dürfte." Die wieder gut gefüllten Auftragsbücher trugen demnach dazu bei, dass die Geschäftsaussichten wieder so optimistisch ausfallen wie vor Ausbruch der Pandemie im Januar. Die Risiken würden aber hoch bleiben, hieß es.

Trotz des Anstiegs der Fördermenge legten die Ölpreise zu. Im Abendhandel lag die Notierung für ein Barrel der Sorte Brent 1,1 Prozent höher bei 44,01 Dollar. Die Opec+, ein Zusammenschluss wichtiger Förderstaaten, hatte beschlossen, die Fördermenge ab August wieder etwas zu erhöhen. Die Ölstaaten, darunter auch Saudi-Arabien und Russland, werden demnach etwa 1,5 Millionen Barrel Rohöl pro Tag mehr ausliefern als im Juli.

© SZ vom 04.08.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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