Devisen und Rohstoffe:Euro gibt Gewinne ab

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Die Konjunktur­erwartungen deutscher Finanzexperten hellen sich überraschend auf. Das verhalf dem Euro kurzzeitig zu Gewinnen. Bei Gold und Silber machen die Anleger nach den jüngsten Rekordständen kräftig Kasse.

Am Devisenmarkt hat der Euro am Dienstag zunächst zugelegt und zeitweise die Marke von 1,18 Dollar überwunden. Allerdings gewann der Dollar am späten Abend an Stärke, was im Gegenzug den Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung , belastete. Ein Grund für den anfänglichen Anstieg des Euro waren die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten, die sich im August überraschend aufgehellt haben. Wie das Mannheimer Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mitteilte, stieg der von ihm erhobene Indikator um 12,2 Punkte auf 71,5 Zähler. Dies ist der höchste Stand seit Januar 2004. Analysten hatten im Mittel mit einem Rückgang auf 55,8 Punkte gerechnet. Im Juli hatten sich die Erwartungen noch eingetrübt. Derweil profitierte der russische Rubel von der Zulassung des ersten Corona-Impfstoffs in Russland.

Er gewann zum Dollar mehr als ein Prozent. Am Markt für Staatsanleihen deckten sich die Investoren mit Titeln südeuropäischer Staaten ein. Dies drückte die Renditen der zehnjährigen Titel aus Italien und Spanien jeweils auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten. Diese Bonds profitierten weiterhin von der Einigung auf den europäischen Wiederaufbaufonds im vergangenen Monat, sagte Anlagestratege Peter Chatwell von der Investmentbank Mizhuo. "Damit ist wahrscheinlicher, dass die starken Volkswirtschaften die schwächeren in einer Krise unterstützen können."

Dagegen nutzten die Anleger am Edelmetall-Markt die Rally der vergangenen Wochen zu Gewinnmitnahmen. Gold verbilligte sich um mehr als fünf Prozent auf 1917 Dollar je Feinunze, der Preis für Silber sackte um 14 Prozent auf 25 Dollar. Die Furcht vor einem Scheitern der Corona-Hilfe-Verhandlungen in den USA hat die Preise an den Ölmärkten am späten Abend belastet. Die europäische Sorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um 0,4 Prozent auf 45,17 Dollar je Barrel (159 Liter).

© SZ vom 12.08.2020 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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