Süddeutsche Zeitung

Devisen und Rohstoffe:Euro hält sich über 1,18 Dollar

Besser als erwartet ausgefallene europäische Konjunkturdaten stützen den Euro am Mittwoch. Am Rohstoffmarkt steigt der Ölpreis kräftig.

Der Euro hat sich am Mittwoch knapp über der Marke von 1,18 Dollar gehalten. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1811 Dollar und damit 0,1 Prozent mehr im Vergleich zum späten Vorabend. Unterstützung bekam der Euro von positiv ausgefallenen Konjunkturdaten. Die Industrie in der Eurozone hat ihre Produktion im Juli viel kräftiger hochgefahren als erwartet. Die Betriebe stellten 1,5 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Die Ökonomen hatten lediglich mit einem Plus von 0,6 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Juli 2020, als die Corona-Krise der Industrie zusetzte, legte der Ausstoß um 7,7 Prozent zu. Lieferverzögerungen führen allerdings gerade europaweit zu Problemen in der Industrie. So sind viele Unternehmen häufig nicht in der Lage, alle Aufträge rasch abzuarbeiten. Doch ist die Eurozone nach Einschätzung der EZB auf gutem Wege, noch in diesem Jahr bei der Wirtschaftsleistung ihr Vorkrisenniveau zu erreichen.

Die Aussicht auf eine anziehende Nachfrage sorgte für steigende Ölpreise. Die Nordsee-Sorte Brent verteuerte sich um 3,1 Prozent auf 75,85 Dollar je Fass. Nach den Nachfragerückgängen wegen der Delta-Variante und erneuter Pandemiebeschränkungen sollten die fortschreitenden Impfkampagnen zu einer Erholung führen, hatte die Internationale Energieagentur mitgeteilt. Die Auswirkungen des Hurrikans Nicholas auf die Förderung im Golf von Mexiko halten sich Medienberichten zufolge offenbar in engen Grenzen. Mittlerweile hat sich der Hurrikan zu einem Tropensturm abgeschwächt. Das Unwetter hatte auf dem Ölmarkt für Aufsehen gesorgt, weil sich die Golfregion gerade von dem erst vor rund zwei Wochen wütenden Hurrikan Ida erholt. Etwas Unterstützung erhielten die Ölpreise von Vorratsdaten aus den USA. Das American Petroleum Institute meldete am Dienstagabend einen deutlichen Rückgang der landesweiten Erdölbestände.

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SZ vom 16.09.2021 / amon, Reuters, dpa
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