Süddeutsche Zeitung

Devisen und Rohstoffe:Euro fällt nach US-Jobdaten

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Die Gemeinschafts­währung steht unter Druck. Der Verzicht der Opec auf eine Ausweitung der Fördermengen gibt dem Ölpreis Auftrieb.

Der Kurs des Euro hat am Freitag weiter unter der Marke von 1,20 Dollar notiert. Unter diese Schwelle war er am Donnerstagabend gefallen. Am Freitagnachmittag nach der Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten weitete die Gemeinschaftswährung die Verluste aus und notierte 1,1939 (Vortag:1,1970) Dollar. Damit kostete der Euro so wenig wie letztmalig Anfang Dezember. Die Lage am US-Arbeitsmarkt hellte sich im Februar unerwartet deutlich auf. Es entstanden 379 000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft, wie die Regierung am Freitag mitteilte. Die Ökonomen lagen mit ihrer Prognose von 182 000 weit darunter. Die in einer getrennten Umfrage ermittelte Arbeitslosenquote fiel im Februar auf 6,2 Prozent. In der Krise gingen in den USA an die zehn Millionen Jobs verloren. Laut Fed-Chef Jerome Powell ist dieses Jahr nicht mehr mit der angestrebten Rückkehr zur Vollbeschäftigung zu rechnen.

Am Anleihenmarkt setzte sich der Trend der letzten Tage fort: die Staatspapiere wurden aus den Depots geworfen, was die Renditen zehnjährigen Titel aus Deutschland und den weltweit richtungsweisenden Papieren aus den USA auf minus 0,273 und plus 1,617 Prozent hochtrieb.

Für den Ölpreis ging es erneut bergauf. Die Sorte Brent aus der Nordsee stieg um mehr als drei Prozent auf ein 14-Monats-Hoch von 68,90 Dollar je Barrel (159 Liter). Der US-Preis WTI lag ebenfalls 3,2 Prozent höher. Am Donnerstag hatte sich die Opec+, zu der neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland gehören, darauf geeinigt, die aktuellen Förderbeschränkungen zu verlängern. Vor dem Hintergrund der erwarteten Erholung der Weltwirtschaft von den Coronavirus-Folgen könnte der Brent-Preis bis zum Sommer auf über 80 Dollar steigen, prognostizierte Analyst Edward Moya vom Brokerhaus Oanda.

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SZ vom 06.03.2021 / amon, Reuters, dpa
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