Devisen und Rohstoffe:Euro erholt sich von Verlusten

Der Dollar kann seine Kursgewinne vom Vortag zunächst ausbauen, gibt am Nachmittag jedoch deutlich nach. Der Goldpreis fällt. Abwärts geht es auch beim Pfund Sterling.

Der Eurokurs hat sich am Donnerstag von zwischenzeitlichen Verlusten erholt. Die Gemeinschaftswährung wurde am Abend mit 1,1816 Dollar gehandelt. Am frühen Morgen war sie mit 1,1738 Dollar auf den tiefsten Stand seit einem Monat gefallen. Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen eher enttäuschend aus und belasteten den Dollar. So sind die Baubeginne im August stärker gefallen als erwartet. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind zwar gefallen, aber weniger als erwartet. Die Entscheidungen der US-Notenbank vom Vortag hatte den Dollar zunächst gestützt. Die Fed hatte am Mittwoch ihre Nullzinspolitik bestätigt und anhaltend niedrige Zinsen bis ins Jahr 2023 hinein signalisiert. Auch ihre Wertpapierkäufe sollen fortgeführt werden.

Abwärts ging es für das Pfund Sterling. Die britische Devise verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 1,2866 Dollar beziehungsweise 1,0906 Euro. Die Bank von England (BoE) hält zwar an ihrer Geldpolitik fest, hat sich nach eigenen Angaben aber darüber informiert, wie ein negativer Zinssatz effektiv umgesetzt werden könnte. "Sollte es einen No-Deal-Brexit geben, sind Negativ-Zinsen und weitere Wertpapierkäufe praktisch ausgemacht", meinte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses Ava Trade.

Der stärkere Dollar lastete auf dem Goldpreis, eine Feinunze (31 Gramm) verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 1936 Dollar. Commerzbank-Experte Carsten Fritsch sagte, angesichts der Aussicht auf lange Zeit niedrige Zinsen sei die Aufwertung des Dollar und damit der Rückgang des Goldpreises rätselhaft. Offen bleibe, was die Fed bei einem möglichen Zielkonflikt mache, wenn die Inflation etwa auf drei Prozent steige, obwohl die Arbeitslosigkeit noch zu hoch sei. "Aus unserer Sicht spricht die sehr hohe Latte für Zinserhöhungen eindeutig für einen höheren Goldpreis."

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