Süddeutsche Zeitung

Devisen und Rohstoffe:Dollar zeigt Schwäche

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Nach dem jüngsten Höhenflug belasten Gewinnmitnahmen die US-Währung. Der Euro steigt im Gegenzug wieder über die Parität. Viele Investoren nutzen den sinkenden Dollarkurs zum Kauf von Metallen.

Der Dollar hat zum Wochenschluss deutlich geschwächelt. Nachdem der Greenback am Mittwoch zu anderen wichtigen Währungen noch ein 20-Jahres-Hoch erreicht hatte, kam es am Freitag zu Gewinnmitnahmen. Im Gegenzug stieg der Euro um ein halbes Prozent und notierte mit 1,045 Dollar wieder oberhalb der Parität. Nach der historisch deutlichen Zinsanhebung der Europäischen Zentralbank war die Gemeinschaftswährung am Vortag zunächst unter Druck geraten. Normalerweise erhöhen steigende Zinsen aus Sicht der Anleger die Attraktivität einer Währung.

Viele Investoren nutzten den Rücksetzer des Dollar zum Kauf von Metallen. Kupfer verteuert sich um merh als ein Prozent auf 8007 Dollar je Tonne und Gold um 0,6 Prozent auf 1718 Dollar je Feinunze. Die Abwertung der Weltleitwährung macht Rohstoffe für Anleger außerhalb der USA attraktiver. Die Industriemetalle profitieren Börsianern zufolge zudem von der verlangsamten Inflation in China. Dies dämpfe Spekulationen auf eine geringere Nachfrage als Reaktion auf gestiegene Preise.

Im Nachgang des kräftigen Zinsschritts der EZB trennten sich viele Anleger erneut vor allem von kürzer laufenden Anleihen. Dies trieb die Rendite der zweijährigen Bundesanleihen bis auf 1,419 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit elf Jahren. Die zehnjährigen deutschen Staatspapiere rentierten zeitweise mit 1,796 Prozent.

Am Ölmarkt zogen die Preise deutlich an. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete mit 92,58 Dollar 3,8 Prozent mehr. Trotz des Anstiegs stand ein leichter Wochenverlust zu Buche. Derzeit bewegen sich die Notierungen in der Nähe mehrmonatiger Tiefstände. Ein Fass Brent kostet etwa so wenig wie zuletzt im Februar. Hintergrund der Entwicklung sind zunehmende Konjunkturängste, der strikte Kampf vieler Zentralbanken gegen die hohe Inflation und die strenge Corona-Politik Chinas.

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SZ vom 10.09.2022 / SZ, Reuters, dpa
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