Devisen und Rohstoffe:Dollar unter Druck

Der Euro profitiert von der Dollar-Schwäche. Als Ursache dafür gelten vor allem Aussagen von US-Notenbankchef Powell. Er hatte deutlich gemacht, dass die Fed die Sorgen der Finanzmärkte berücksichtigen werde.

Spekulationen auf eine Pause bei den US-Zinserhöhungen hat den Dollar am Montag erneut unter Druck gesetzt. Im Gegenzug verteuerte sich der Euro um 0,7 Prozent und kostete am Abend 1,1474 Dollar. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte deutlich gemacht, dass die US-Notenbank Fed bei ihren künftigen Zinsentscheidungen die Sorgen der Finanzmärkte berücksichtigen werde. Außerdem werde sie angesichts der vergleichsweise geringen Inflation "geduldig sein" und die weitere Entwicklung der Wirtschaft beobachten. Am Devisenmarkt wurden diese Aussagen als Hinweis auf eher langsamere Zinserhöhungen gesehen, was den Dollar unter Druck setzte.

Hoffnungen setzten Investoren außerdem auf die neuen Gespräche zwischen den USA und China zur Beilegung des Zollstreits. Die Verhandlungen in Peking sollen bis Dienstag dauern. US-Präsident Donald Trump hatte sich am Wochenende zuversichtlich über die Chancen für eine Einigung geäußert. Der schwindende Konjunkturpessimismus lockte die Anleger in den Rohstoffmarkt zurück. Am Ölmarkt spekulierten die Anleger auf ein sinkendes Angebot von Seiten der Opec und Nicht-Mitgliedern des Kartells wie Russland. Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um zeitweise um 2,6 Prozent auf 58,56 Dollar je Barrel (159 Liter). Seit vergangenem Montag gewann der Ölpreis rund zehn Prozent an Wert. Am Anleihemarkt spiegelte sich aber eine gewisse Portion Skepsis wider. Genährt wurde sie vom überraschend starken Rückgang der Auftragseingänge in der deutschen Industrie. "Die Märkte versuchen herauszufinden, ob dies der Auftakt einer Rezession ist", sagte Anlagestratege Christian Lenk von der DZ Bank. Die anhaltend hohe Nachfrage nach den als sicher geltenden Bundesanleihen hielt die Rendite mit 0,2 Prozent in Reichweite ihres Zwei-Jahres-Tiefs aus der Vorwoche.

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