Devisen und Rohstoffe:Dollar schwächelt

Am Devisenmarkt leidet der Dollar unter der anhaltenden Geldschwemme. Das verhilft dem Euro zu weiteren Kursgewinnen. Derweil greifen die Investoren aus Furcht vor steigenden Verbraucherpreisen zu Gold. Die Ölpreise bewegen sich kaum.

Der Dollar hat am Donnerstag unter der anhaltend äußerst lockeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed gelitten. Im Gegenzug stieg der Euro. Die Gemeinschaftswährung baute ihre jüngsten Gewinne aus, überwand die Marke von 1,19 Dollar und notierte am frühen Abend bei 1,1905 Dollar. In dem veröffentlichten Protokoll der März-Sitzung der Fed stellten die Währungshüter weiter keine Änderung der Geldpolitik in Aussicht. Die konjunkturelle Entwicklung der größten Volkswirtschaft der Welt bleibe noch weit von den langfristigen Zielen der Notenbank entfernt, hieß es im Protokoll. Damit wurde dem Markt signalisiert, dass die Fed erst weitere Fortschritte beim Aufschwung in den USA abwarten wolle, bevor sie eine Straffung der Geldpolitik durch ein Zurückfahren der Anleihenkäufe beschließen werde.

Am Rohstoffmarkt waren die Konjunkturoptimisten in der Überzahl. Sie setzten vor allem auf die geplanten zusätzlichen billionenschweren Infrastruktur-Investitionen in den USA. Dies verhalf dem Kupferpreis zu einem Anstieg von mehr als einem Prozent auf 9012 Dollar je Tonne. Das als Inflationsschutz bei Anlegern beliebte Gold war ebenfalls gefragt und verteuerte sich um ein 8 Prozent auf 1755 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Das geplante Konjunkturprogramm der US-Regierung schüre Inflationssorgen, sagte Anlagestratege Michael McCarthy vom Brokerhaus CMC. Investoren bezweifelten, dass die Fed die Zinsen wie von ihr signalisiert frühestens Anfang 2024 anheben werde. Sie könne bereits im Januar 2022 dazu gezwungen sein, damit die Teuerung nicht außer Kontrolle gerate.

Die Ölpreise pendelten um ihre Vortagsstände. Ein Fass der Sorte Brent aus der Nordsee kostete mit 63,35 Dollar nur wenig mehr als tags zuvor. Hier wirkte noch der überraschende Anstieg der Benzin-Lagerbestände in den USA nach. Das nähre Zweifel an der erhofften Erholung der Nachfrage zur anstehenden Sommer-Reisesaison, sagten Börsianer.

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