Devisen und Rohstoffe:Dollar erholt sich

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Unterstützung bekommt der Greenback von der Einschätzung von Analysten, dass der nachlassende Preisdruck in den USA nicht zwangsläufig zu einer laxeren Geldpolitik der US-Notenbank Fed führen muss.

Der Dollar hat zum Wochenschluss seine jüngste Schwäche überwunden und zu anderen wichtigen Währung zugelegt. Der Euro gab entsprechend nach. Am Freitagnachmittag notierte die europäische Gemeinschaftswährung 0,6 Prozent tiefer bei 1,0255 Dollar. Analysten hatten darauf hingewiesen, dass die rückläufige Teuerungsrate in den USA nicht zwangsläufig zu einer langsameren Gangart der Notenbank Fed führen müsse. "Zwar hat der Preisdruck ein wenig nachgelassen, dennoch sind die Energie- und Rohstoffpreise weiterhin viel zu hoch und die US-Notenbank könnte ihre straffe Zinspolitik noch eine Weile fortsetzen", sagte Christian Henke vom Broker IG. Die US-Währung hatte zuletzt angesichts der Spekulationen auf weniger stark steigende Zinsen an Wert verloren. Den Euro belastete zudem, dass Analysten der Commerzbank ihre Prognose für die europäische Devise nach unten korrigierten. Die Experten schätzen die Möglichkeit eines Abrutschens der Eurozone in eine Rezession als wahrscheinlich ein. Als Gründe gaben sie unter anderem die Gasknappheit in weiten Teilen Europas und die anhaltend hohen Gaspreise an.

Am Ölmarkt gaben die Preise nach der Rally am Vortag wieder nach. US-Öl WTI kostete mit 92 Dollar je Fass 2,5 Prozent weniger. Die europäische Sorte Brent verbilligte sich um 1,6 Prozent auf 98 Dollar. Am Donnerstag hatte die erhöhte Prognose der Internationale Energieagentur (IEA) für die Ölnachfrage in diesem Jahr die Preise noch kräftig nach oben getrieben. Für Verunsicherung sorgte jedoch, dass die Opec wegen der konjunkturellen Unsicherheiten von einer geringeren Ölnachfrage ausgeht und ihre Prognose bereits zum dritten Mal seit April gekürzt hat. Es gebe derzeit viel Ungewissheit im Markt bezüglich der Nachfrage, sagte Justin Smirk von Westpac. Und solange dies anhalte, bleibe der Markt volatil.

© SZ vom 13.08.2022 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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