Devisen und Rohstoffe:Bitcoin steigt weiter

Der Ansturm auf Digitalwährungen wie Bitcoin geht weiter. Die älteste und bekannteste Kryptowährung setzt ihre Rekordjagd fort. Ein Ende der Fahnenstange ist noch nicht in Sicht, meinen einige Händler.

Der Kurs des Euro ist am Donnerstag unter die Marke von 1,23 Dollar gefallen und hat sich damit etwas vom jüngsten Mehrjahreshoch entfernt. Die Notierung rutschte um 0,5 Prozent auf 1,2270 Dollar, nachdem sie am Mittwoch bei 1,2349 Dollar den höchsten Stand seit April 2018 erreicht hatte. Die Tumulte am Sitz des US-Parlaments in Washington haben am Devisenmarkt keine starken Reaktionen hervorgerufen. Nach Einschätzung der Devisenexpertin Esther Reichelt von der Commerzbank sind die Ereignisse für viele Anleger "nicht unbedingt überraschend" angesichts der Stimmungsmache im Anschluss an die Präsidentschaftswahl im November. "Entsprechend werden die chaotischen Zustände in Washington vom Devisenmarkt zwar als schockierend angesehen, aber letztlich als nichts weiter als eine vorübergehende Ablenkung gewertet", sagte Reichelt.

Unabhängig davon setzte Bitcoin seinen Höhenflug fort. Die älteste und wichtigste Cyberdevise stieg zeitweise um 9,6 Prozent auf ein Rekordhoch von 40 402 Dollar. Dabei hatte sie vor gerade einmal drei Wochen die psychologisch wichtige Marke von 20 000 Dollar durchbrochen und ihren Kurs binnen drei Monaten fast vervierfacht. Analyst Timo Emden wies darauf hin, dass der Börsenwert sämtlicher Kryptowährungen erstmals die Schwelle von einer Billion Dollar überschritten hat. "Die Anleger hat endgültig das Krypto-Fieber gepackt." Auch für Naeem Aslam, vom Brokerhauses AvaTrade, ist ein Ende der Fahnenstange noch nicht in Sicht. "Die eigentliche Rally hat gerade erst begonnen."

Am Rohstoffmarkt herrschte Konjunkturoptimismus. So übersprang der Preis für Nickel erstmals seit einem knappen Jahr wieder die Marke von 18 000 Dollar je Tonne. Wegen des wachsenden Bedarfs für Elektroauto-Batterien werde sich dieses Industriemetall langfristig weiter verteuern, prognostizierte Commerzbank-Experte Briesemann.

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