Devisen und Rohstoffe:Abwarten am Devisenmarkt

Chinas Wirtschaft war im vergangenen Jahr etwas schwächer gewachsen als ein Jahr zuvor. Dies zusammen mit Brexit-Sorgen beunruhigt die Anleger und führt zum Stillstand am Devisenmarkt.

Der Kurs des Euro hat sich am Montag kaum bewegt. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1362 Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Freitagabend. Am Devisenmarkt bleibt die politische Entwicklung in Großbritannien ein bestimmendes Thema. Die britische Premierministerin Theresa May präsentierte ihre neuen Vorstellungen, wie Großbritannien Ende März die Europäische Union verlassen soll. Die britische Währung, das Pfund Sterling, notierte am Abend ebenfalls unverändert bei 1,2868 Dollar.

Derweil sorgt viele Investoren das geringste chinesische Wirtschaftswachstum seit 28 Jahren. Ein abruptes Ende des dortigen Aufschwungs sei allerdings nicht zu erwarten, betonte Timothy Graf, Chef-Anlagestratege des Vermögensberaters State Street. Positiv sei zudem die überraschend gute Entwicklung des Konsums. Schließlich wolle sich China von Exporten unabhängiger machen und die Binnennachfrage stärken. Am Rohstoffmarkt waren allerdings die Konjunkturpessimisten in der Überzahl. Kupfer, dessen weltweit wichtigster Abnehmer die Volksrepublik China ist, verbilligte sich um 1,1 Prozent auf 5985 Dollar je Tonne. Parallel dazu deckten sich einige Anleger mit den als sicher geltenden Bundesanleihen ein und drückten die Rendite der zehnjährigen Titel zeitweise auf 0,247 von 0,262 Prozent.

Einen Lichtblick boten Nachrichten rund um den Zollstreit zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump hatte sich am Wochenende positiv zur Entwicklung der Gespräche geäußert. Offenbar rückte er von seiner harten Haltung ab, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. "Aber noch ist nicht gesagt, dass man nach dem zerschlagenen Porzellan so schnell eine gemeinsame Linie finden kann." US-Anleger konnten am Montag nicht reagieren, da die US-Börsen wegen eines Feiertages geschlossen blieben.

© SZ vom 22.01.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: