Devisen und Anleihen:Staatsanleihen unter Druck

Die Veröffentlichung der Protokolle der letzten Zinssitzung der Fed sorgt für Turbulenzen an den Finanzmärkten. Nach dem Euro am Vortag werden nun die Staatspapiere verkauft.

Der Euro hat sich am Donnerstag wenig bewegt. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1304 Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Eine Abwärtsbewegung des Euro am Vortag, nach der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed, hat sich damit nicht fortgesetzt. Die Wirtschafts- und Inflationsentwicklung spricht nach Einschätzung der US-Notenbank Fed für einen rascheren Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik. Aus der am Mittwoch veröffentlichten Mitschrift geht hervor, dass die Fed-Mitglieder die Inflationsentwicklung als höher und hartnäckiger einschätzen als bisher angenommen. Am Markt wurde dies als Hinweis auf einen rascheren Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik gewertet, was den Dollar stützte und den Euro im Gegenzug zeitweise unter Druck setzte. Die Aussicht auf eine straffere Geldpolitik machte die "Anti-Inflationswährung" Gold unattraktiver. Das Edelmetall gab 1,2 Prozent auf 1788 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) nach. Die Investoren zogen sich auch aus riskanteren Anlagen wie Kryptowährungen zurück. Bitcoin fiel am Donnerstag in der Spitze um 2,7 Prozent auf 42 413 Dollar. Für Ethereum ging es mehr als vier Prozent bergab, die Cyber-Devise war mit 3403 Dollar so billig wie seit knapp drei Monaten nicht mehr.

Am Rentenmarkt gerieten die Kurse amerikanischer und europäischer Staatsbonds unter Druck. Im Gegenzug kletterte die Rendite der zehnjährigen US-Bonds mit 1,753 Dollar auf den höchsten Stand seit mehr als neun Monaten. Die Rendite der deutschen Pendants stieg auf minus 0,031 Prozent und markierte damit den höchsten Wert seit zweieinhalb Jahren.

Aufwärts ging es dagegen mit dem Ölpreis. Die US-Sorte WTI notierte 2,8 Prozent höher bei 80,02 Dollar je Barrel. Als Grund nannte Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht die Unruhen in Kasachstan.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: