Süddeutsche Zeitung

Devisen und Anleihen:Euro gibt Gewinne ab

Nach den zum Teil starken Kursgewinnen vom Vortag setzen beim Euro Gewinnmitnahmen ein. Gefragt ist das Pfund Sterling nach der Zinsentscheidung der britischen Notenbank. Am Ölmarkt fallen die Preise.

Der Euro hat am Donnerstag seine am Vorabend erzielten starken Kursgewinne zum Teil abgegeben. Am Abend notierte die Gemeinschaftswährung 0,6 Prozent tiefer bei 1,1906 Dollar. Am Mittwochabend hatte der Euro nach den geldpolitischen Beschlüssen der US-Notenbank Fed um knapp einen Cent zugelegt. Der Euro profitierte zuletzt von einer breiten Schwäche des Dollar. Die US-Notenbank Fed hatte am Mittwochabend ihre extrem lockere Geldpolitik fortgesetzt und durchblicken lassen, dass sich daran so bald nichts ändern wird.

Nach der Zinsentscheidung der Bank von England (BoE) deckten sich die Anleger mit Pfund Sterling ein. Die britische Währung markierte mit 1,1718 Euro den höchsten Stand seit einem Jahr. Die britische Notenbank hält die Zinsen trotz guter Fortschritte auf dem Weg aus der Pandemie niedrig. Die Währungshüter um Notenbankchef Andrew Bailey beließen den Leitzins am Donnerstag bei 0,1 Prozent. Zudem bleibt das Volumen des laufenden Wertpapierkaufprogramms der Bank of England (BoE) bei 895 Milliarden Pfund. Die Notenbank will erst über eine geldpolitische Straffung nachdenken, wenn die Wirtschaft auf gutem Weg zu einer deutlich besseren Auslastung ihrer Kapazitäten ist. Die Investoren zogen Geld aus "sicheren Häfen" wie Staatsanleihen ab.

Dies trieb die Rendite der richtungweisenden zehnjährigen US-Staatspapiere auf ein 14-Monats-Hoch von plus 1,754 Prozent. Vergleichbare Bundesanleihen rentierten bei minus 0,245 Prozent. Die Ölpreise gerieten stark ins Rutschen. Anleger befürchten angesichts wachsender Rohölbestände einen Nachfrageeinbruch. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verbilligte sich um knapp neun Prozent auf ein Vier-Wochen-Tief von 62,19 Dollar je Barrel. Die US-Reserven sind dem Energieministerium zufolge in der vergangenen Woche um 2,4 Millionen Barrel gestiegen.

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SZ vom 19.03.2021 / amon, Reuters, dpa
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