Süddeutsche Zeitung

Devisen und Anleihen:Bitcoin durchbricht 20000er-Marke

Die Anleger am Devisenmarkt hoffen stark auf einen Brexit-Deal. Das treibt Euro und Pfund nach oben. Der Bitcoin durchbricht nach mehreren Anläufen erstmals die Marke von 20 000 Punkten.

Die Hoffnung auf einen Brexit-Deal sowie der allgemeine Konjunkturoptimismus haben den Euro erstmals seit mehr als zwei Jahren über die Marke von 1,22 Dollar steigen lassen. Die europäische Gemeinschaftswährung verteuerte sich zeitweise um ein halbes Prozent auf 1,2211 Dollar. Das britische Pfund zog um 0,4 Prozent auf 1,1118 Euro an und kletterte zum Dollar auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 1,3552 Dollar. Die Anleger werteten die weiter andauernden Verhandlungen zu einem Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union optimistisch. "An den Finanzmärkten überwiegt die Hoffnung, dass in allerletzter Minute noch ein Deal zustande kommt, auch wenn sich die Verhandlungen weiterhin sehr zäh gestalten", sagte Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Mut machte Investoren außerdem die Bewegung im Streit über staatliche Hilfen zur Abfederung der Coronavirus-Folgen in den USA. "Das Hilfspaket wird wohl kleiner ausfallen - 748 Milliarden Dollar - aber das ist immerhin auch etwas", sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com.

Parallel dazu durchbrach der Bitcoin die Marke von 20 000 Dollar. Die Cyberwährung stieg in der Spitze um sieben Prozent auf ein Rekordhoch von 20 800 Dollar. Ende 2017 und in den vergangenen Wochen war Bitcoin an dieser Schwelle mehrfach gescheitert. Die aktuelle Rally werde auch von den Plänen des Zahlungsdienstleisters Paypal befeuert, Cyber-Devisen als Zahlungsmittel zu akzeptieren, sagte Markets.com-Analyst Wilson. Je mehr Firmen, Zahlungsabwickler und Kreditkarten-Anbieter dies täten, desto größer werde der Nutzen und damit der Wert von Kryptowährungen.

Derweil zogen sich die Anleger aus deutschen Staatstiteln zurück. Entsprechend zog die Rendite der wichtigen zehnjährigen Bundesanleihe von minus 0,611 auf minus 0,546 Prozent an.

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Quelle:
SZ vom 17.12.2020 / SZ, Reuters
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