Devisen:Schweizer Franken legt zu

Lesezeit: 1 min

Der Franken notiert so hoch wie schon lange nicht mehr. Ein Grund für den Anstieg könnte laut Experten die Einstufung der Schweiz als Währungsmanipulator sein.

Der Schweizer Franken ist am Dienstag zum Euro auf den höchsten Stand seit 33 Monaten gestiegen. Die Gemeinschaftswährung war für 1,0761 Franken zu haben - weniger kostete ein Euro zuletzt im April 2017. Analysten zeigten sich über die Gründe für den Anstieg uneins. Ein Experte sagte, im Markt werde spekuliert, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) angesichts der Einstufung der Alpenrepublik als Währungsmanipulator durch die USA am Devisenmarkt zurückhaltender gegen eine Franken-Aufwertung intervenieren könnte. Ein anderer Analyst argumentierte, diese Einschätzung der US-Regierung sei erwartet worden und sprach von einem allgemeinen Anlaufen "sicherer Häfen". Die SNB stemmt sich seit fünf Jahren mit rekordtiefen Negativzinsen und Eingriffen am Devisenmarkt gegen eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des Franken.

Die USA hatten dagegen die Einstufung Chinas als Währungsmanipulator zurückgenommen. Die Finanzmarktexperten der Commerzbank bezeichneten die Entscheidung als positive Überraschung. Der Yuan stieg daraufhin auf den höchsten Stand seit sechs Monaten, ein Dollar kostete 6,8661 Yuan. Experten erwarteten mit dem bevorstehenden Handelsabkommen auch eine Zusage Chinas, nicht mit Währungsabwertungen den Export anzukurbeln. Dies bedeute nicht, dass alle Differenzen zwischen beiden Ländern beseitigt seien, gaben Marktteilnehmer zu bedenken. Offen bleibe zudem, was passiere, wenn die chinesische Währung erneut falle.

Kräftig aufwärts ging es für den Bitcoin. Der Kurs der ältesten und wichtigsten Cyberwährung stieg um mehr als sieben Prozent auf knapp 8700 Dollar. Die Investoren liefen sich für das anstehende "Halving" warm, sagte Bitcoin-Experte Timo Emden vom Analysehaus Emden Research. Damit bezeichnen Experten die automatische Halbierung der Bitcoin-Menge, die in einem bestimmten Zeitraum neu geschaffen werden kann und Inflation verhindern soll.

© SZ vom 15.01.2020 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: