Süddeutsche Zeitung

Devisen:Schwedische Krone verliert

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Der Euro profitiert zur Wochenmitte vom etwas schwächeren Dollar. Bemerkenswert: Die schwedische Krone fällt auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren.

Die Aussicht auf eine Lockerung der Geldpolitik in den USA hat zur Wochenmitte den Dollar belastet. Im Gegenzug verteuerte sich der Euro von 1,0954 Dollar am Vortag bis auf 1,0989 Dollar. Angesichts negativer Folgen des Zollkonflikts und der mauen Weltwirtschaft signalisierte die US-Notenbank Fed die Bereitschaft zu einer weiteren Zinssenkung. Experten rechnen damit, dass die Fed Ende Oktober den dritten geldpolitischen Schritt nach unten in diesem Jahr folgen lassen wird.

Die Hoffnung, dass der Brexit verschoben und ein chaotischer EU-Ausstieg Großbritanniens zumindest kurzfristig verhindert werde, verhalf dem Pfund zeitweise zu Gewinnen. Die britische Währung stieg im Verhältnis zum Dollar in der Spitze um 0,6 Prozent bis auf 1,2290 Dollar. Für Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen ist allerdings unklar, ob Premierminister Boris Johnson nach einem endgültigen Aus für die Verhandlungen um einen Brexit-Deal den Aufschub beantragen wird, zu dem ihn das Unterhaus verpflichtet hat. "Auch wenn Johnson verbal zumindest noch daran festhält, den EU-Austritt am 31. Oktober zu vollziehen, der Markt scheint ihm nicht zuzutrauen, ausdrücklich gegen das Gesetz zu verstoßen."

Schwindende Hoffnungen auf einen Durchbruch in den Handelsgesprächen zwischen China und den USA belasteten die schwedische Krone. Ein Euro kostete 10,9265 Kronen - das ist so viel wie seit zehn Jahren nicht mehr. Der Dollar notierte mit 9,9639 Kronen sogar so fest wie seit gut 17 Jahren nicht. Stephen Gallo, Devisenstratege bei BMO Capital Markets meinte, das sei deshalb bemerkenswert, da der Fall der Krone die schwächeren weltweiten Wachstumsaussichten widerspiegele. Die schwedische Wirtschaft ist stark von Exporten abhängig und damit anfällig für weltweite Konjunkturschwankungen. Der Handelsstreit zwischen den beiden weltweit führenden Volkswirtschaften zieht zunehmend die Konjunktur in Mitleidenschaft.

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SZ vom 10.10.2019 / SZ, Reuters
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