Süddeutsche Zeitung

Devisen, Rohstoffe:Gold unterbricht Rekordjagd

Anleger nehmen Gewinne mit. Der Goldpreis entfernt sich von der Marke von 2000 Dollar. Die Aussicht auf ein rund ein Billionen Dollar schweres US-Hilfspaket stützt den Dollar.

Der Kurs des Euro hat am Dienstag den Höhenflug der vergangenen Handelstage vorerst nicht weiter fortgesetzt. Die Gemeinschaftswährung wurde 0,3 Prozent tiefer bei 1,1716 Dollar gehandelt. Marktbeobachter sprachen von einer Kurserholung des amerikanischen Dollar, die im Gegenzug den Höhenflug des Euro gebremst hat. In den USA verdichten sich Hinweise auf ein neues Corona-Hilfspaket. In der Nacht zum Dienstag hatten die Republikaner ihren Vorschlag für Hilfsmaßnahmen im Umfang von rund einer Billion Dollar vorgestellt. Zum Wochenauftakt war der Euro zeitweise bis auf 1,1781 Dollar gestiegen und notierte damit so hoch wie seit September 2018 nicht mehr. Die europäische Devise profitierte bis zum Montag von einer breiten Dollarschwäche. Nach Einschätzung von Experten hatte auch die Einigung auf ein umfangreiches Hilfspaket der EU gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise für Auftrieb beim Euro gesorgt.

Nachdem der Goldpreis im frühen Handel noch bis auf einen Höchststand von 1980 Dollar gestiegen war, unterbrach er die Rally in Richtung der Marke von 2 000 Dollar. Eine Feinunze des Edelmetalls kostete am frühen Dienstagabend 1958 Dollar, das war ein halbes Prozent mehr als am Vorabend. Auch bei Silber ging der Anstieg der vergangenen Handelstage zunächst weiter, das Metall erreichte in den frühen Morgenstunden bei 26,20 Dollar den höchsten Stand seit 2013. Silber hat damit seit Beginn des Jahres knapp 40 Prozent an Wert gewonnen. Im weiteren Handelsverlauf setzten dann allerdings Gewinnmitnahmen ein, und Silber notierte mit 24,32 Dollar 1,2 Prozent im Minus. Die Nachfrage nach Gold und Silber sei nicht nur wegen der konjunkturellen Probleme und der steigenden Verschuldung der Staaten gestiegen, sondern auch aufgrund des Vertrauensverlusts in den Dollar, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl von Handelshaus CMC Markets.

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SZ vom 29.07.2020 / rih, Reuters, dpa
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