Devisen, Rohstoffe:Dollar profitiert von politischen Risiken

Sind die Anleger verunsichert, greifen sie gerne zum Dollar. Im Gegenzug verliert der Euro, der unter die Marke von 1,13 Dollar fällt. Am Rohölmarkt drücken Konjunktursorgen die Preise.

Der Kurs des Euro ist am Montag unter 1,13 Dollar gefallen. Am frühen Abend kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1273 Dollar und damit einen halben US-Cent weniger als am Freitag. Händler sprachen von einer Dollar-Stärke. Die US-Währung profitiere derzeit von vielen weltpolitischen Risiken. Sie wird üblicherweise als sicherer Hafen gesucht. Insgesamt hielten sich die Kursausschläge zwischen Euro und Dollar allerdings in Grenzen.

Derweil setzte dem britischen Pfund ein überraschend schwaches Wachstum in Großbritannien zu. Ein Pfund Sterling verbilligte sich von 1,1435 auf 1,1396 Euro. "Das ist angesichts des bevorstehenden Höhepunkts bei der Brexit-Verunsicherung kein gutes Omen für 2019", sagte Volkswirt Kallum Pickering von der Berenberg Bank.

Im vierten Quartal war die britische Wirtschaft nur noch um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gewachsen. Das ist ein wesentlich langsameres Tempo als in den Quartalen zuvor und ebenfalls weniger als Experten erwartet hatten. Im Dezember war die britische Wirtschaftsleistung sogar rückläufig, wie monatliche Daten des Statistikamtes zeigten. Belastung ging vor allem von der zurückhaltenden Investitionsneigung der Unternehmen aus, was Fachleute mit der Furcht vor einem chaotischen Brexit ohne Austrittsvertrag in Verbindung bringen.

Anhaltende Konjunktursorgen belasteten die Ölpreise. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete mit 61,51 Dollar ein Prozent weniger. Der Preis für die US-Sorte WTI verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 52,41 Dollar. Zahlreiche Wirtschaftsindikatoren hatten sich in den vergangenen Wochen eingetrübt, namhafte Organisationen hatten infolge dessen ihre Wachstumserwartungen reduziert. Das spricht für eine perspektivisch schwächere Rohölnachfrage, was auf den Preisen lastet. Hinzu kommt die große Ungewissheit, wie sich der Handelsstreit zwischen den USA und China weiter entwickelt.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: