Devisen, Rohstoffe, Anleihen:Pfund Sterling unter Druck

Lesezeit: 1 min

Während der Euro zu Wochenbeginn ein wenig zulegt, verliert das britische Pfund deutlich an Wert. Der Grund sind Spekulationen auf eine baldige Zinssenkung durch die Bank of England.

Der Eurokurs hat zu Beginn der neuen Handelswoche geringfügig zugelegt. Am Montagabend kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1138 Dollar nach 1,1120 Dollar am Vortag. Marktbeobachter sprachen von einem impulsarmen Wochenauftakt. Außerdem ist die Iran-Krise am Devisenmarkt etwas in den Hintergrund getreten. Der Fokus der Anleger richtete sich wieder stärker auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China. Bereits vor dem Jahreswechsel gab es zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt eine Teileinigung zur Entschärfung des Konflikts. Bisher sind aber kaum Details der Vereinbarung bekannt geworden. Die Anleger warten daher gespannt auf die offizielle Unterzeichnung des Abkommens am Mittwoch und auf die Bekanntgabe von Einzelheiten.

Spekulationen auf eine nahende Zinssenkung in Großbritannien setzten dem Pfund Sterling zu. Mit 1,1655 Euro kostete die britische Währung mehr als ein dreiviertel Prozent weniger als am Freitag. Vor dem anstehenden EU-Austritt schwächelt die Wirtschaft des Landes und lässt die Aussichten auf eine baldige Zinssenkung steigen. Das Bruttoinlandsprodukt war im November binnen Jahresfrist lediglich um 0,6 Prozent gestiegen. Dies ist der schwächste Zuwachs seit Juni 2012. Nach dem jüngsten Hinweis von Notenbankchef Mark Carney auf eine Zinssenkung in diesem Jahr tippen Investoren mittlerweile darauf, dass dieser Schritt womöglich bereits Ende des Monats kommen wird.

In der Hoffnung auf einen Wachstumsschub für die Weltwirtschaft durch eine Entschärfung des US-chinesischen Handelsstreits ziehen sich Anleger aus "sicheren Häfen" zurück. So verbilligte sich Gold um fast ein Prozent auf 1548 Dollar je Feinunze. Auch deutsche Staatsanleihen waren weniger gefragt. Im Gegenzug stieg die Rendite der wichtigen zehnjährigen Bundesanleihen von minus 0,23 auf minus 0,19 Prozent.

© SZ vom 14.01.2020 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: