Süddeutsche Zeitung

Devisen, Rohstoffe, Anleihen:Job-Daten belasten Dollar

Überraschend schwache US-Arbeitsmarktdaten verunsichern die Anleger. Der Dollar gerät unter Druck, während Investoren zu Staatsanleihen und Gold greifen.

Der Dollar hat am Freitag nach Bekanntgabe der US-Arbeitslosenzahlen unter Druck gestanden. Im Gegenzug stieg der Euro von zuvor 1,2060 auf 1,2166 Dollar und notierte damit 0,9 Prozent höher als am Vortag. Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich im April überraschend eingetrübt. Es entstanden nur 266 000 Jobs außerhalb der Landwirtschaft und damit weit weniger als erwartet, wie die Regierung in Washington mitteilte. Ökonomen hingegen hatten mit 978 000 neuen Stellen gerechnet. Die in einer getrennten Umfrage ermittelte Arbeitslosenquote für April betrug 6,1 Prozent nach 6,0 im März. In der Krise gingen in den USA zig Millionen Jobs verloren. Die US-Notenbank um Fed-Chef Jerome Powell will ihre lockere Geldpolitik fortsetzen, bis spürbare weitere Fortschritte auf dem Weg zu Vollbeschäftigung und Preisstabilität erreicht sind.

Anleger suchten die "sicheren Häfen" und so zog Gold unmittelbar nach den unerwartet schwachen Daten an. Der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls stieg um 0,9 Prozent auf 1 831 Dollar. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen reagierte ebenfalls prompt.

Sie fiel von 1,57 bis auf 1,47 Prozent. Der Preis für Kupfer übertraf sein Rekordhoch aus dem Jahr 2011 und kletterte bis auf 10 440 Dollar je Tonne. Seit Jahresanfang hat der Kupferpreis um mehr als 30 Prozent zugelegt. Auch die Preise anderer Rohstoffe wie Eisenerz sind stark gestiegen. Gründe für den Boom gibt es auf der Nachfrage- und Angebotsseite. Die Nachfrage wird durch die Aussicht auf eine Konjunkturerholung durch fortschreitende Corona-Impfungen getrieben. Das Angebot kann mit der rapide steigenden Nachfrage, insbesondere aus China, mitunter nicht mithalten. Hinzu kommen coronabedingte Probleme in den internationalen Lieferketten, die zu Knappheiten und Verzögerungen führen.

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SZ vom 08.05.2021 / rih, Reuters, dpa
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