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Devisen, Rohstoffe, Anleihen:Fed stärkt den Dollar

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Die Dollar-Stärke hält seit der Zinssitzung der US-Notenbank an. Im Gegenzug ist der Euro so billig wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr. Derweil steigt der Ölpreis weiter an. Ein Fass europäisches Öl kostet mittlerweile mehr als 90 Dollar.

An den Finanzmärkten haben am Freitag die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell nachgewirkt. Sie waren als Zeichen für eine raschere Straffung der Geldpolitik gedeutet worden. Da der US-Leitzins in der Spitze voraussichtlich auf mehr als die allgemein erwarteten 1,75 Prozent steigen werde, habe der Dollar Luft nach oben, erklärten die Devisenanalysten der Commerzbank. Vor diesem Hintergrund stieg der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, zeitweise auf ein Eineinhalb-Jahres-Hoch von 97,429 Punkten. Im Gegenzug war der Euro mit 1,1119 Dollar so billig wie seit Anfang Juni 2020 nicht mehr.

Am Rohölmarkt hielt die Furcht vor Lieferausfällen die Preise hoch. Unter anderem wegen der Ukraine-Krise und der Kämpfe auf der Arabischen Halbinsel ist der Ölpreis seit Jahresbeginn um 15 Prozent gestiegen. Die Opec-Plus-Staaten hätten zudem Probleme, ihre Förderquoten zu erfüllen, warnten die Analysten der ANZ Bank. Die Reservekapazitäten seien zu gering, um Störungen durch geopolitische Krisen abzufedern. Die Ölsorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 90,62 Dollar je Barrel, während der Preis für US-Leichtöl WTI um 0,8 Prozent auf 87,50 Dollar anstieg.

Dem Goldpreis machten erneut der stärkere Dollar und die steigenden Renditen am Anleihemarkt zu schaffen. Bereits am Vortag rutschte die Notierung des Edelmetalls unter die Marke von 1800 Dollar und gab auch am Freitag um 0,4 Prozent auf 1789 Dollar je Feinunze nach. Seit der Zinssitzung der Fed am vergangenen Mittwoch wurde zudem eine weitere Zinserhöhung in diesem Jahr eingepreist. Das belastete den Goldpreis zusätzlich.

Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe näherte sich erneut der Null-Prozent-Linie und notierte zeitweise bei minus 0,008 Prozent.

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SZ vom 29.01.2022 / cikr, Reuters, dpa
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