Süddeutsche Zeitung

Devisen, Rohstoffe, Anleihen:Euro fällt unter 1,17 Dollar

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Wegen der wieder ansteigenden Anzahl von Corona-Infizierten in Europa greifen Anleger am Devisenmarkt lieber zum Dollar. Italienische Anleihen sind bei Anlegern gefragt.

Der Euro hat am Mittwoch weiter nachgegeben. Die Gemeinschaftswährung notierte 0,4 Prozent tiefer bei 1,1658 Dollar. Seit Anfang September hat der Euro etwas mehr als drei Cent eingebüßt, liegt aber immer noch sehr deutlich über dem Jahrestief von 1,0636 Dollar vom März. Der Euro hatte gerade zu Beginn der Corona-Krise stark unter Druck gestanden, konnte sich dann aber ab Mai peu a peu nach oben arbeiten - zumindest bis Anfang September, als der Kurs kurzzeitig sogar über die Marke von 1,20 Dollar geklettert war. Die aktuelle Schwäche begründen Experten unter anderem mit den wieder steigenden Corona-Infektionszahlen in Europa. Wichtige Länder aus der Euro-Zone wie Spanien und Frankreich sorgen für Beunruhigung. Neue Beschränkungen könnten die Erholung der Wirtschaft in der Euro-Zone belasten. Aus diesem Grund ziehen sich viele Investoren derzeit eher aus dem Euro zurück und setzen auf den Dollar.

Die türkische Währung fiel erneut auf ein Rekordtief. Im Gegenzug stieg der Dollar 0,5 Prozent auf 7,70 Lira. Mit Spannung warten Analysten nun auf den am Donnerstag anstehenden Zinsentscheid der Zentralbank.

Die aktuelle Dollar-Stärke setzte dem Gold zu, das dadurch für Investoren außerhalb der USA unattraktiver wird. Das Edelmetall verbilligte sich um 2,1 Prozent auf 1859 Dollar je Feinunze. Es sei aber zu früh, um ein Ende der goldenen Ära für Gold auszurufen, mahnte Carlo Alberto De Casa, Chef-Analyst des Brokerhauses ActivTrades.

Erleichtert über den Ausgang der Regionalwahlen in Italien legten sich Investoren weitere Anleihen des Landes in ihre Depots. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel bis auf ein Zwölf-Monats-Tief von 0,83 Prozent. Die 30-jährigen Papiere rentierten mit 1,76 Prozent so niedrig wie noch nie. Das relativ gute Abschneiden der Sozialdemokraten dämpfe die Furcht vor einem Bruch der Regierungskoalition in Rom, sagten Börsianer.

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Quelle:
SZ vom 24.09.2020 / rih, Reuters
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