Devisen:Pfund Sterling gefragt

In dieser Woche verhandeln Großbritannien und die EU über ein Handelsabkommen, das die künftigen Beziehungen regelt. Die Stimmung hat sich gebessert. Davon profitiert die britische Währung.

Der Kurs des Euro ist zu Wochenbeginn leicht gestiegen. Am Montagabend kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1658 Dollar, nach 1,1630 Dollar am Freitag. Dennoch bewegt sich der Euro zurzeit gegenüber dem Dollar in der Nähe seines tiefsten Standes seit etwa zwei Monaten. Getrieben wurde der Wechselkurs in den vergangenen Wochen vor allem durch die Schwäche an den Aktienmärkten, die der globalen Leitwährung Dollar oft Rückenwind verschafft hat.

Pfund-Anleger geben die Hoffnung auf ein Lösung im Brexit-Streit in letzter Minute nicht auf. Die britische Landeswährung verteuerte sich am Montag um 1,4 Prozent auf 1,2925 Dollar beziehungsweise um 1,1 Prozent auf 1,1073 Euro und erreichte damit den höchsten Stand seit knapp drei Wochen. "Noch vor ein paar Wochen hat es so ausgesehen, als ob alles auseinanderfällt", sagte Athanasios Vamvakidis, Währungsstratege bei der Bank BAML. Inzwischen steige aber die Zuversicht, dass beide Seiten Verwerfungen bei einem Brexit ohne Anschlussabkommen verhindern wollten. Insbesondere die britische Regierung habe signalisiert, dass sie es vermeiden wolle, das Austrittsabkommen zu verletzen. In dieser Woche verhandeln Großbritannien und die Europäische Union über ein Freihandelsabkommen, das die künftigen Beziehungen regelt. Zuletzt hatte sich Streit unter anderem an den Themen Fischerei und fairem Wettbewerb entzündet. Zudem stieß ein britisches Gesetzesvorhaben auf harte Kritik. Das Gesetz würde der Regierung die Möglichkeit geben, die im Brexit-Vertrag festgeschriebene Regelung auszuhebeln, nach der im britischen Nordirland auch künftig EU-Zoll-Regeln gelten sollen. Damit soll die Einführung von Grenzkontrollen zwischen Nordirland und dem EU-Mitglied Irland vermieden werden. Die EU hat die Regierung in London vor einem Vertragsbruch gewarnt.

Inzwischen habe sich die Stimmung gebessert, sagte ein EU-Diplomat.

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