Süddeutsche Zeitung

Devisen:Euro steigt über 1,13 Dollar

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Der Kurs der Gemeinschaftswährung zieht nach unerwartet guten Konjunkturdaten aus dem Euro-Raum an. Derweil steigt die Nachfrage nach der Cyber-Devise Bitcoin.

Der Euro hat am Freitag nach überraschend starken Konjunkturdaten an Wert gewonnen und erneut die Marke von 1,13 Dollar gerissen. Bis zum späten Abend verteuerte sich die Gemeinschaftswährung von 1,1291 Dollar am Vorabend auf 1,1370 Dollar. Im Euro-Raum hat die Privatwirtschaft im Juni Fahrt aufgenommen, während die deutsche Industrie zugleich ihre Talfahrt bremste. Wie das Institut HIS Markit unter Berufung auf vorläufige Daten seiner monatlichen Firmen-Umfrage mitteilte, stieg der Einkaufsmanagerindex für die Euro-Zone, der Industrie und Dienstleister zusammenfasst, um 0,3 Punkte auf 52,1 Punkte. Das Barometer liegt nun wieder deutlicher über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Dies zeige, dass die Talsohle überwunden sein dürfte, sagte Chris Williamson, Chefvolkswirt bei IHS Markit. Allerdings dürfte das Wirtschaftswachstum mit knapp über 0,2 Prozent im zweiten Quartal eher gering ausfallen. Der Einkaufsmanagerindex für die deutsche Industrie stieg um 1,1 Zähler auf 45,4 Punkte. Es nähert sich damit wieder etwas der Wachstumsschwelle, signalisiert aber weiter ein Schrumpfen in dem wichtigen Sektor. Zugleich erhöhten die Dienstleister ihr Wachstumstempo. Markit-Ökonom Chris Williamson erwartet, dass die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal um 0,2 bis 0,3 Prozent gewachsen sein dürfte. Insgesamt bleibe die konjunkturelle Grundtendenz nach wie vor schwach.

Der Kurs der Cyberwährung Bitcoin zog kräftig an und näherte sich weiter der Marke von 10 000 Punkten. Ein Bitcoin verteuerte sich um vier Prozent auf 9912 Dollar. Auf der Suche nach Anlage-Alternativen in Zeiten sehr niedriger Zinsen griffen Investoren verstärkt wieder zu Bitcoin, sagte Analyst Timo Emden von Emden Research. Einen Zusatzschub erhalte die Cyber-Devise durch die Pläne von Facebook für eine eigene Kryptowährung. Sie könnte Bitcoin und andere Cyberwährungen aus ihrem Nischen-Dasein befreien.

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SZ vom 22.06.2019 / SZ, Reuters
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