Devisen:Euro stabilisiert sich

Nach den zum Teil starken Verlusten zum Wochenanfang legt der Euro am Mittwoch leicht zu. Wenig Einfluss am Devisenmarkt hatte der erste Rückgang des deutschen Bruttoinlandsproduktes seit dreieinhalb Jahren.

Der Kurs des Euro hat sich am Mittwoch weiter gefestigt. Am Abend wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1335 Dollar gehandelt und damit 0,4 Prozent höher als am Vortag. Anfang der Woche war die Gemeinschaftswährung unter Druck geraten, am Montagabend notierte sie zeitweise bei 1,1216 Dollar und lag damit auf dem tiefsten Stand seit Juni 2017. Der Eurokurs wird durch zwei große politische Themen bestimmt: der Haushaltsstreit mit Italien und der Brexit. Der Streit zwischen der EU-Kommission und der Regierung in Rom steht vor einer weiteren Eskalation.

Einen kleinen Lichtblick gab es bei den Brexit-Verhandlungen. Am Vortag hatten sich die EU und Großbritannien auf die Grundsätze eines Scheidungsvertrags geeinigt. Die bisher bekannt gewordenen Details böten allerdings allen Seiten Angriffsflächen für Kritik, sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Das Pfund Sterling gab seine Kursgewinne vom Dienstag ab und notierte 0,2 Prozent tiefer bei 1,2966 Dollar.

Wenig Einfluss am Devisenmarkt hatten die neuesten europäischen Konjunkturdaten: Die Wirtschaft in der Eurozone ist so langsam gewachsen wie seit mehr als vier Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte zwischen Juli und September nur noch um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu. Das Wachstum halbierte sich damit zum Frühjahr, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Es bestätigte damit eine frühere Schätzung von Ende Oktober. Vor allem das Schwächeln Deutschlands als größte Volkswirtschaft im Währungsraum bremste die gesamte Dynamik. Die Konjunktur in Italien stagnierte, während es in Frankreich um 0,4 Prozent nach oben ging. Die deutsche Wirtschaft schrumpfte im dritten Quartal erstmals seit dreieinhalb Jahren. Sinkende Exporte und eine geringere Kauflust der Verbraucher ließen das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent zum Frühjahr sinken.

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