Süddeutsche Zeitung

Devisen:Dollar legt zu

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Der Euro verliert weiter an Wert. Zeitweise notierte die europäische Gemeinschaftswährung so niedrig wie seit zwei Jahren nicht mehr. Die schwedische Krone und die türkische Lira geben ebenfalls nach.

rih, Reuters

Der Euro hat am Donnerstag weiter an Wert verloren. Die Gemeinschaftswährung fiel zeitweise auf 1,1119 Dollar, den tiefsten Stand seit knapp zwei Jahren. Zuletzt erholte sich die Devise etwas und kostete 1,1131 Dollar. Grund für die Verluste sei die unterschiedliche Entwicklung der Konjunktur dies- und jenseits des Atlantiks, sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. In den USA brumme der Wirtschaft, während der Aufschwung in Europa schwächele. Außerdem werfe die spanische Parlamentswahl am Wochenende ihre Schatten voraus. "Die Umfragen deuten darauf hin, dass es wieder einmal kein klares Ergebnis geben wird. Das heißt voraussichtlich: endlose Koalitionsgespräche und eine lange Hängepartie."

Der Verzicht der schwedischen Zentralbank auf eine Zinserhöhung belastete die Währung des Landes. Der Dollar stieg im Gegenzug um bis zu 1,4 Prozent und war mit 9,57 Kronen so teuer wie zuletzt 2002. Der Euro markierte mit 10,67 Kronen ein Acht-Jahres-Hoch. Vor allem zurückhaltende Aussagen der Notenbanker zu Konjunktur und Inflation hätten viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischt, sagten Börsianer. Nach Einschätzung des Analysten Torbjorn Isaksson von der Nordea Bank werde die Riksbank frühestens 2020 die Zinsen anheben, obwohl sie bislang einen solchen Schritt für die zweite Jahreshälfte 2019 signalisiert habe.

Die türkische Notenbank behält angesichts der fragilen türkischen Währung und der hohen Inflationsrate den Leitzins von 24 Prozent bei. Zur Begründung verwies die Zentralbank auf höhere Lebensmittel- und Importpreise und die Erwartungen einer weiterhin hohen Inflation. Man habe sich entschieden, den "straffen geldpolitischen Kurs" fortzusetzen, bis die Inflationsaussichten "bedeutend besser" aussähen. Nachdem die Lira in den vergangenen Wochen mehrfach unter Druck geraten war, gab sie um ein weiteres Prozent nach. Für einen Euro mussten 6,61 Lira bezahlt werden.

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Quelle:
SZ vom 26.04.2019 / rih, Reuters
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