Süddeutsche Zeitung

Devisen, Anleihen und Gold:Euro gibt weiter nach

Verunsichert reagieren die Anleger auf Äußerungen von US-Präsident Donald Trump zum Handelsstreit. Das stärkt den Dollar und schickt den Euro im Gegenzug weiter nach unten. Der Goldpreis setzte seine Talfahrt ebenfalls fort.

Der Eurokurs ist am Freitag merklich gefallen. Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am frühen Abend mit 1,1018 Dollar gehandelt. Am Vortag kostete ein Euro noch 1,1050 Dollar. Der Optimismus mit Blick auf den Handelskonflikt zwischen den USA und China wurde durch US-Präsident Donald Trump gedämpft. Dieser bestritt, dass die Vereinigten Staaten der Rücknahme aller Zölle zugestimmt hätten. China sei stärker an einem Abkommen interessiert als die USA. Trump betonte, das Abkommen solle in seinem Land unterzeichnet werden. Damit dämpfte er die Zuversicht der jüngsten Tage, dass sich die USA und China auf ein erstes Abkommen einigen könnten. Die Zweifel stützten den Dollar, da der als sicherer Hafen gesucht wird. Zudem profitierte der Greenback von einem erneut gestiegenen Verbrauchervertrauen in den USA. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima war im November überraschend gestiegen. "Der private Konsum bleibt die tragende Säule der US-Volkswirtschaft", kommentierte Ulrich Wortberg, Devisenexperte von der Landesbank Hessen-Thüringen. Gestützt werde der Konsum vom hohen Beschäftigungsstand und von steigenden Löhnen und haussierenden Aktienmärkten.

Wegen der Unsicherheit im Zollstreit flüchteten sich die Anleger auch in die als sicher geltenden deutschen Staatsanleihen. Im Gegenzug fiel die Rendit der wichtigen zehnjährigen Bundesanleihe auf minus 0,266 von zuvor minus 0,245 Prozent. Das oft als Anti-Krisen-Währung genutzte Gold konnte jedoch nicht von der erneuten Skepsis profitieren und verbilligte sich um 0,6 Prozent auf 1458 Dollar je Feinunze.

Vor den Neuwahlen in Großbritannien Mitte Dezember zogen sich immer mehr Pfund-Anleger zurück. Die britische Währung fiel auf ein Drei-Wochen-Tief von 1,2780 Dollar und steuert auf einen Wochenverlust von rund einem Prozent zu.

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Quelle:
SZ vom 09.11.2019 / cikr, Reuters, dpa
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