Devisen, Anleihen, Rohstoffe:Unsicherheit stärkt den Dollar

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Die Furcht vor dauerhaften Folgen der Corona-Pandemie verunsichert die Anleger. Sie greifen zu Dollar und Staatsanleihen. Die türkische Lira gibt nach dem Absturz am Vortag nur noch leicht nach.

Am Devisenmarkt hat der Dollar auf breiter Basis wieder zugelegt. Im Gegenzug fiel der Euro unter die 1,19 Dollar-Marke zurück. Am Dienstagabend notierte die Gemeinschaftswährung 0,7 Prozent tiefer bei 1,1848 Dollar. Marktbeobachter begründeten den Anstieg der US-Währung mit der wieder aufkommenden Verunsicherung der Anleger hinsichtlich der dauerhaften wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Der Greenback ist in Krisenzeiten als sichere Anlage gefragt. "Wir kommen nun zu der Erkenntnis, dass die Pandemie weltweit nicht einheitlich bekämpft wurde und das fängt an, uns wehzutun", sagte Juan Perez, Devisenhändler bei Tempus Inc. Hingegen sehen die Investoren die relativ schnelle Einführung der Covid-19-Impfstoffe und die Konjunkturausgaben in den USA als Ankurbelung des dortigen Wirtschaftswachstums an.

In dieser Gemengelage griffen die Anleger auch zu Staatsanleihen, entsprechend gaben die Renditen nach. Zehnjährige US-Bonds rentierten bei 1,65 Prozent, nach 1,682 Prozent am Vortag, während die Rendite der deutschen Pendants von minus 0,31 auf minus 0,341 Prozent nachgab.

Derweil stand die türkische Lira zwar weiter unter Verkaufsdruck, gab im Handel mit dem Dollar und dem Euro allerdings nur noch leicht nach. Der kräftige Einbruch am Montag hatte den Großteil der Gewinne der Lira seit November 2020 zunichtegemacht. Hintergrund war die Absetzung des Notenbankchefs Naci Agbal nach einer Zinserhöhung durch Präsident Recep Tayyip Erdoĝan. Angesichts der sinkenden Devisenreserven der Türkei und der hohen Inflation hatte dies das Vertrauen der Anleger erschüttert.

Neue Beschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie und der stärkere Dollar schürten die Sorge vor einem Rückgang der Ölnachfrage. Das drückte den Preis für ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent um mehr als sechs Prozent nach unten auf 60,50 Dollar.

© SZ vom 24.03.2021 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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