Süddeutsche Zeitung

Devisen, Anleihen, Rohstoffe:Euro legt nach EZB-Aussagen zu

Christine Lagarde stärkt den Euro. Die EZB-Chefin erklärt, dass die Ära der Negativ-Zinsen im Sommer beendet sein werde. Die Gemeinschaftswährung zieht deutlich an.

Der Euro hat am Montag nach Aussagen aus der Europäischen Zentralbank (EZB) deutlich zugelegt. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung stieg im Abendhandel bis auf 1,0697 Dollar. Am Freitag hatte sie noch deutlich unter 1,06 Dollar notiert. Beflügelt wurde der Euro durch Aussagen von EZB-Präsident Christine Lagarde, die baldige Zinserhöhungen signalisierte. Nach den Worten von Lagarde wird die EZB wohl noch im Sommer den Negativzinsen ein Ende bereiten. "Ausgehend von den derzeitigen Aussichten werden wir wahrscheinlich in der Lage sein, die negativen Zinssätze bis zum Ende des dritten Quartals zu beenden", schrieb Lagarde in einem Blogbeitrag auf der EZB-Website. Die Renditen der zehnjährigen deutschen Bundesanleihen kletterten auf 1,026 (Freitag: 0,942) Prozent. Die Spekulationen auf steigende Zinsen im Euro-Raum blieben präsent, kommentierten die Analysten der Helaba. Angesichts der hohen Inflation gehen die meisten Volkswirte inzwischen davon aus, dass die Notenbank im Juli die Zügel anzieht. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel hat jüngst gesagt, nach einer ersten Zinsanhebung im Euro-Raum könnten aus seiner Sicht schnell weitere Erhöhungen folgen. Höhere Zinsen machen eine Währung für Anleger attraktiver und sorgen so für steigenden Notierungen.

Die Ölpreise starteten mit leichten Aufschlägen in die Woche. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 113,45 Dollar. Das waren 0,8 Prozent mehr als am Freitag. Etwas Auftrieb erhielten die Rohölpreise durch den schwächeren Dollar, der Erdöl für Interessenten außerhalb des Dollarraums rechnerisch vergünstigt und damit deren Nachfrage belebt. Nach wie vor bewegen sich die Ölpreise auf hohem Niveau. Ein wichtiger Grund ist der Krieg Russlands in der Ukraine, der das Angebot an russischem Öl insbesondere in der westlichen Welt stark vermindert hat.

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SZ vom 24.05.2022 / amon, Reuters, dpa
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