Am Devisenmarkt haben die Investoren zu Wochenbeginn Vorsicht walten lassen. Das belastete den Euro, der etwas tiefer bei 1,2143 Dollar notierte. Die Furcht vor einer Verlängerung des Lockdown, um die Ausbreitung des Coronavirus und seiner Mutationen einzudämmen, trübte die Risikofreude der Anleger und ließ sie zu eher sicheren Investments wie dem Dollar greifen. Auch Gold war vor diesem Hintergrund gefragt. Eine Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 1864 Dollar. Zusätzlichen Schub erhalte das Edelmetall von der Aussicht auf weitere staatliche und geldpolitische Hilfen zur Abfederung der Pandemie-Folgen, sagte der unabhängige Analyst Ross Norman. Dies schüre Inflationssorgen und mache dadurch Gold als Schutz dagegen attraktiv.
Mit Staatsanleihen deckten sich Investoren ebenfalls ein. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Bundestitel von minus 0,51 auf minus 0,54 Prozent. Gefragt waren auch ihre italienischen Pendants, die bei plus 0,67 Prozent rentierten. Medienberichten zufolge plant Ministerpräsident Giuseppe Conte einen Rücktritt, um eine neue Koalition zu schmieden und Neuwahlen zu verhindern. "Offenbar räumen Investoren einem solchen Schachzug gute Erfolgschancen ein", sagte Anlagestratege Antoine Bouvet von der ING Bank.
Die jüngsten Rücksetzer bei Bitcoin trieben einige Anleger in die Arme von Ethereum. Die zweitwichtigste Cyber-Devise verteuerte sich zeitweise um knapp 20 Prozent auf ein Rekordhoch von 1481 Dollar. "Anleger widmen sich verstärkt Währungen aus den hinteren Reihen, um ihre Portfolios aufzuhübschen", sagt Analyst Timo Emden von Emden Research. Zusätzlichen Rückenwind erhalte Ethereum von Spekulationen, dass die Kryptowährung von der US-Börsenaufsicht SEC nicht als Wertpapier eingestuft und so von einer strengen Regulierung vorerst verschont bleibe, sagt Naeem Aslam vom Brokerhauses Ava-Trade.