Süddeutsche Zeitung

Devisen & Anleihen:Anleihe-Renditen steigen

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Die Anspannung am Anleihenmarkt steigt vor dem EU-Gipfel. Dies spiegelt sich in steigenden Renditen der spanischen und italienischen Staatspapiere.

Der Kurs des Euro hat am Montag zugelegt. Am Montagabend wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1345 Dollar gehandelt, nach 1,1298 Dollar am Freitag. Marktbeobachter sprachen von einer Dollarschwäche, die im Gegenzug für Auftrieb beim Euro sorgte. An den Finanzmärkten herrschte zum Wochenauftakt eine allgemein freundliche Stimmung, während der als sicherer Anlagehafen geltende Dollar weniger gefragt war. Es standen keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Programm, an denen sich die Anleger am Devisenmarkt orientieren könnten. Generell blieben die Finanzmärkte weiter hin- und hergerissen zwischen der sich weiter verschärfenden Corona-Lage in den USA und Hinweisen auf eine Konjunkturerholung in führenden Volkswirtschaften.

Am Anleihemarkt schürte der nahende EU-Gipfel zum 750 Milliarden Euro schweren Corona-Wiederaufbaufonds die Anspannung der Anleger. Dies trieb die Renditen der zehnjährigen Titel aus Italien und Spanien bis auf 1,333 beziehungsweise 0,467 Prozent. "Wir können nicht sicher sein, dass es einen Kompromiss oder eine Lösung gibt", sagte DZ-Bank-Anlagestratege Rene Albrecht. Selbst wenn es bei diesem Treffen keine Einigung gebe, werde sie in den nächsten Wochen kommen, prognostizierte sein Kollege Jim Reid von der Deutschen Bank.

Am Goldmarkt stiegen die Preise leicht. Die "Antikrisen-Währung" blieb mit 1812 Dollar je Feinunze weiter auf Tuchfühlung mit ihrem jüngsten Neun-Jahres-Hoch. Da die US-Notenbank Fed an ihrer ultra-lockeren Geldpolitik auf absehbare Zeit festhalten werde, könne mit einer längerfristigen Rally bei dem Edelmetall gerechnet werden, da es auch dem Inflationsschutz dient, meinten Analysten. Die Rohöl-Sorte Brent verbilligte sich um gut zwei Prozent auf 42,30 Dollar je Barrel (159 Liter). Anleger befürchteten, dass ein Opec-Ausschuss eine Lockerung der Förderbremse empfehlen wird.

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SZ vom 14.07.2020 / amon, Reuters, dpa
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