Devisen:Anleger greifen beim Pfund zu

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Investoren haben sich am Montag mit Pfund Sterling eingedeckt. Gegenüber dem Euro verteuerte sich die britische Währung bis um 0,6 Prozent auf 1,1252 Euro.

In der Hoffnung auf eine Einigung im Brexit-Streit und eine rasche Überwindung der Coronavirus-Krise haben sich Anleger am Montag mit Pfund Sterling eingedeckt. Die britische Währung stieg zeitweise um 0,9 Prozent auf 1,3397 Dollar auf ein Zweieinhalb-Monats-Hoch. Gegenüber dem Euro verteuerte sich das Pfund um 0,5 Prozent auf 1,1246 Euro. Großbritannien und die EU setzten ihre Verhandlungen über die künftigen Beziehungen fort. Für die Verabschiedung eines Freihandelsabkommens sei die Zeit aber zu knapp, gab Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann zu Bedenken. "Egal, was am Verhandlungstisch rauskommt, es kann am 31. Dezember kein geordnetes Ende der Übergangsperiode geben. Es geht in Wahrheit nur darum, ob es eine weitere Verlängerung gibt. Die Chance dafür steht gut, denke ich. Gerade weil jedermann so schrecklich unvorbereitet ist." Die britische Regierung will noch vor Weihnachten mit den ersten Coronavirus-Impfungen beginnen.

Nachdem der Euro schon knapp über die Marke von 1,19 Dollar gestiegen war, gab die Devise ihre Gewinne nach der Veröffentlichung von starken US-Konjunkturdaten ab. Am späten Abend notierte die Gemeinschaftswährung 0,1 Prozent tiefer bei 1,1837 Dollar. So hat die US-Wirtschaft im November überraschend das schnellste Wachstumstempo seit mehr als fünf Jahren hingelegt. Die Hoffnung auf eine schnelle Einführung eines Corona-Impfstoffes ließ die Ölpreise einmal mehr steigen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete mit 45,81 Dollar um 1,9 Prozent mehr. Nach Angaben von US-Regierungsvertretern könnte ein von Biontech und Pfizer entwickelter Corona-Impfstoff eine Notfallzulassung erhalten und dann ab dem 11. Dezember in den USA zur Verfügung stehen. Mit einem wirksamen Impfstoff könnten Beschränkungen für die Wirtschaft aufgehoben und die Nachfrage nach Rohöl verstärkt werden.

© SZ vom 24.11.2020 / rih, Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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