Deutschlands größte Kapitalvernichter:"Finger weg von Modethemen"

Solarunternehmen, Heimwerker-Märkte und Banken: In einigen Branchen haben Anleger 2011 viel Geld verloren. Eine Aktionärsvereinigung hat jetzt die Namen von Unternehmen veröffentlicht, bei denen ein Investment in den vergangenen Jahren besonders schmerzhaft sein konnte.

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Conergy sieht sich von aktueller Branchenkrise nicht betroffen

Quelle: dapd

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Solar, Heimwerker, Banken und Maschinenbau: Anleger konnten in diesen Branchen viel Geld verlieren. Eine Aktionärsvereinigung hat die Namen von Unternehmen veröffentlicht, bei denen ein Investment womöglich besonders schmerzhaft war.

Kursverlust in einem Jahr: minus 87 Prozent. Kursverlust auf fünf Jahre gerechnet:  minus 99,6 Prozent. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat Conergy zum größten Kapitalvernichter Deutschlands gekürt. Das Hamburger Solarunternehmen hat derzeit etwa 1500 Mitarbeiter und Standorte in 16 Ländern.

Für die Untersuchung wurde die Entwicklung der Aktienkurse von 360 Unternehmen in den vergangenen 12, 36 und 60 Monaten unter die Lupe genommen.

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Quelle: DAH

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Mit Phoenix Solar kommt auch der höchste Neueinsteiger auf der DSW-Liste aus der Branche, die sich einst im subventionsgeförderten Erfolg sonnte und in die Anleger große Hoffnungen setzten. Das Photovoltaik-Unternehmen aus Sulzemoos bei München landete mit einem Kursverlust von fast 91 Prozent binnen eines Jahres auf Rang fünf der Liste. Das DSW rät: "Finger weg von Modethemen, das gilt nicht nur für Solar."

Praktiker steuert auch 2012 auf rote Zahlen zu

Quelle: dapd

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In anderen Branchen mussten Investoren der Analyse zufolge ebenfalls bluten: Überdurchschnittlich hohe Wertverluste erlitten demnach etwa die Aktien der Baumarktkette Praktiker - minus 82,8 Prozent in einem Jahr. Das Institut liegt auf Rang sechs der unrümlichen Liste. Im Vorjahr belegte es Platz 50.

"Aus dem Rabattkönig der vergangenen Jahre ist ein Sanierungsfall geworden. Während Konkurrenten wie OBI oder Hornbach steigende Umsätze vorzeigen können, schockte Praktiker mit Nettoverlusten von 554 Millionen Euro", erklärten die Anlegerschützer den Kursverfall.

Commerzbank AG Headquarters And Branches Ahead Of Earnings

Quelle: Bloomberg

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Auch die Aktionäre der teilverstaatlichten Commerzbank verloren viel Geld. Auf Jahressicht büßten die Aktionäre mehr als 70 Prozent ein, auf fünf Jahre gerechnet sogar knapp 95 Prozent. Damit liegt das Institut auf Rang neun.

Heidelberger Druck streicht 2.000 Stellen

Quelle: dapd

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Ähnlich hoch ist der Verlust für die Anteilseigner des angeschlagenen Maschinenbauers Heidelberger Druck, dessen Aktien binnen eines Jahres etwa zwei Drittel ihres Wertes verloren.

Zum Vergleich: Der deutsche Leitindex Dax ging 2011 mit einem Minus von 14,7 Prozent aus dem Jahr, der TecDax verlor im vergangenen Jahr 2011 etwa 16 Prozent, das Mittelwertebarometer MDax büßte 12,3 Prozent ein.

© Süddeutsche.de/ueb/hgn/holz
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