Deutscher Haushalt:0,0 Prozent sind auch ein Überschuss

Die "schwarze Null" steht: Bund, Länder und Kommunen machen ein bisschen Plus - wenn man genau hinsieht. Im neuen Jahr soll das deutlicher werden.

Trotz schwacher Konjunktur hat Deutschland 2013 das zweite Jahr in Folge einen Überschuss im Staatshaushalt geschafft, wenn auch nur einen sehr kleinen. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherungen nahmen zusammen 300 Millionen Euro mehr ein als sie ausgaben. Das entspricht nicht mehr als einer Quote von 0,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die "schwarze Null" - ein ausgeglichener Haushalt mit Mini-Plus - steht also.

Eine erste Schätzung im Januar hatte noch ein Defizit von 0,1 Prozent ergeben. 2012 lag der Überschuss bei 0,1 Prozent, 2011 war es noch ein Minus von 0,8 Prozent gewesen. Die Sozialversicherungen wiesen mit 6,6 Milliarden Euro das größte Plus auf, und das obwohl der Beitragssatz zur Rentenversicherung um 0,7 Punkte auf 18,9 Prozent gesenkt, Bundeszuschüsse gekürzt und die Praxisgebühr abgeschafft wurden.

Grund für den Anstieg waren Rekordbeschäftigung und steigende Löhne, die auch die Einnahmen durch Beiträge nach oben trieben. Den Kommunen gelang ein Überschuss von 3,5 Milliarden Euro. Bund (-6,8 Milliarden Euro) und Länder (-3,0 Milliarden) wiesen dagegen Finanzierungsdefizite auf. "Diese waren jedoch nur noch halb so hoch wie im Jahr zuvor", erklärten die Statistiker.

Das Statistikamt gab auch bekannt, dass die deutsche Wirtschaft im letzten Vierteljahr 2013 um 0,4 Prozent gewachsen sei, vor allem dank starker Exporte. Damit bekräftigte das Amt seine Schätzung von Mitte des Monats. Für dieses Jahr erwarten Experten einen Aufschwung und deshalb einen höheren Überschuss. Die deutsche Wirtschaft wird der Bundesregierung zufolge um 1,8 Prozent wachsen, 2013 waren es nur 0,4 Prozent.

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