Es war zu befürchten: Wenn Donald Trump sagt, dass Amerika zuerst kommt, dann meint er es auch so. Und er meint damit auch: Ausländische Autobauer sind, wenn überhaupt, zweitrangig. Ford zuerst, General Motors zuerst, Tesla zuerst. Aber BMW oder Daimler?
Bei BMW fühlte man sich von den "America first"-Tiraden des Präsidenten zunächst nicht angesprochen. Stand das größte Werk des Konzerns nicht sowieso schon im US-Bundesstaat South Carolina? Schafft man dort nicht eh schon Tausende von Arbeitsplätzen? Und ist man nicht längst schon der größte Autoexporteur des Landes?
BMW, das ist ein bayerischer Autobauer mit Werken in China, in den USA, in Südafrika, und auch in München oder Dingolfing. Und bald sogar auch einer Fabrik in Mexiko. So dachte man sich das zumindest. Schon seit langem plant das Unternehmen eine Fabrik in Mexiko. Nicht, um von dort aus nur für die USA zu bauen, sondern um von dort die ganze Welt zu beliefern.
Trump drohte mit dem Handelskrieg
BMW wunderte sich, dass Trump nun ein Problem damit hat. "Ich würde BMW sagen, wenn sie eine Fabrik in Mexiko bauen und Autos in die USA verkaufen wollen ohne eine 35-Prozent-Steuer, dann können sie das vergessen", sagte er - und löste damit erst einmal Schockwellen in der Münchner Konzernzentrale, dem so genannten Vierzylinder, aus. Denn was Trump den Bayerischen Motoren-Werken, die längst ja auch Amerikanische Motoren-Werke sind, hier androhte, war: ein Handelskrieg. BMW-Chef Harald Krüger ließ sich nicht von seinem Plan abbringen, in Mexiko wird, Trump hin oder her, weitergebaut.
BMW - längst schon global und gleichzeitig lokal, immer noch sehr bayerisch, seit langem schon sehr amerikanisch und bald auch mexikanisch: SZ-Reporter haben sich auf die Spuren eines Konzerns begeben. Eine Recherche zwischen Produktionsband und Vorstandsbüro, Bier und Tequila, mexikanischer Wüste und niederbayerischen Dörfern.