Unwahrscheinlich, dass einer der beiden Partner am Ende noch Freude hatte an der Zusammenarbeit. Toyota nicht, weil die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zuletzt immer lauter - und erfolgreicher - gegen die Autoindustrie vorging, auch gegen Toyota selbst. Und die Umwelthilfe nicht, weil das Sponsoring der Japaner auch Raum für alle möglichen Verschwörungstheorien bot: Ist der Umweltverein aus Radolfzell am Bodensee am Ende nur der verlängerte Arm eines gewieften Autoherstellers? Der seiner Konkurrenz so die Nerven raubt? Aus und vorbei: Am Dienstag hat Toyota das Ende der Zusammenarbeit bestätigt, ab nächstem Jahr gibt es kein Geld mehr für die Umwelthilfe. Als erstes hatte die Frankfurter Allgemeine Zeitung davon berichtet.
Der finanzielle Schaden für den Umweltverband hält sich in Grenzen. Auf zuletzt 30 000 Euro habe sich die Spende von Toyota belaufen. "Das waren drei Promille unseres Jahresetats", sagt DUH-Chef Jürgen Resch. "Das können wir über die wachsende Zahl unserer Unterstützer kompensieren." Die Umwelthilfe war zuletzt vor allem mit Klagen gegen deutsche Kommunen in Erscheinung getreten. Erst vor dem Bundesverwaltungsgericht, anschließend vor vielen deutschen Verwaltungsgericht hatte sie Fahrverbote durchgesetzt - als Antwort auf überhöhte Stickoxid-Konzentrationen entlang deutscher Hauptstraßen. Mit dem Erfolg vor Gericht wuchs auch die Zahl der Unterstützer. Mittlerweile kämen nur noch zehn Prozent der Spenden-Einnahmen von Unternehmen, dafür aber 20 Prozent von Privatleuten. Noch vor zwei Jahren sei das umgekehrt gewesen, heißt es. Toyota Deutschland hatte unter anderem den Deutschen Klimaschutzpreis und eine Aktion zu "Umwelttaxis" gesponsort.
Gegenwind bekommt die Umwelthilfe derzeit auch aus der CDU. Für den bevorstehenden Parteitag hat der Bezirksverband Nordwürttemberg einen Antrag eingebracht, dem Umweltverband die Gemeinnützigkeit abzuerkennen. Seinen Sitz hat der Bezirksverband in der Autostadt Stuttgart.