Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist derzeit wohl der größte Schreck der Autoindustrie. Der Verband klagt vor Gericht gegen zahlreiche Städte und Konzerne, um Diesel-Fahrverbote durchzusetzen und hat in vielen Städten bereits Erfolg damit gehabt. Ein prominenter Geldgeber will die Arbeit des Vereins nun offenbar nicht mehr unterstützen: Toyota wolle seine Zahlungen an den Verein stoppen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.
Die DUH stand wegen der Finanzierung durch Toyota zuletzt in der Kritik, weil das Unternehmen viele Hybrid-Fahrzeuge verkauft, die als Alternative zum Diesel gelten. Dem Bericht der FAZ zufolge unterstützt Toyota die DUH seit zwanzig Jahren mit fünfstelligen Beträgen pro Jahr. Zuletzt, um Studien zur Entwicklung des Taximarkts zu finanzieren. Als Grund nannte Toyota demnach, es sollten die Vorteile des Benzin-Hybridantriebs untersucht werden. Nun seien die Untersuchungen allerdings beendet, Zahlungen an die DUH also nicht mehr nötig. Die beiden Fahrzeuge, die Toyota der DUH zur Verfügung gestellt hatte, seien bereits zurückgeholt worden.
Teile der CDU und der AfD wollen Gemeinnützigkeit aberkennen
Die DUH hat nur wenige Hundert Mitglieder. Vor allem aus der Autoindustrie gab es in den vergangenen Monaten Kritik an der Organisation und der Art und Weise, wie sie sich finanziert. Der Vorwurf: Der Verein sei nicht unabhängig und nicht gemeinnützig.
Offenbar finanziert sich die DU hauptsächlich durch Großspender, darunter viele Unternehmen. Die Deutsche Telekom zum Beispiel überwies in der Vergangenheit einmal 200 000 Euro. Ein Geschäftsbericht des Vereins weist für das Jahr 2015 Einahmen von knapp acht Millionen Euro aus.
Zuletzt zweifelten auch Politiker an der Gemeinnützigkeit der DUH. Ein CDU-Bezirksverband will auf dem Bundesparteitag im Dezember darüber abstimmen lassen, ob dem Verein seine Gemeinnützigkeit aberkannt werden soll. Auch Vertreter der AfD forderten dies, unter anderem die Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg. Die DUH wehrte sich gegen diese Initiativen und bezeichnete sie als politisch motiviert. Die Entscheidung über Gemeinnützigkeit treffe das Finanzamt und nicht die Parteien.