Deutsche Telekom:Harter Schnitt bei Call-Centern

Die Deutsche Telekom wird einen Teil ihrer Call-Center-Standorte aufgeben. Nur die großen sollen bestehen bleiben.

In der glattgestrichenen Konzernsprache hört es sich fast wie eine Expansion an: "Wir werden in die Modernisierung der Service-Center investieren und kleinere Standorte in größere überführen", sagte ein Telekom-Sprecher. Tatsächlich will der Konzern langfristig alle kleineren Call-Center schließen. Davon seien einige tausend Mitarbeiter betroffen, so der Sprecher. Ihnen sollen gleichwertige Arbeitsplatzangebote gemacht werden - was allerdings mit einem Umzug verbunden sein könnte. Eine Verlagerung ins Ausland werde es nicht geben, sagte der Sprecher. Details werde die Telekom im Laufe der Woche bekanntgeben.

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Die Telekom will Kosten sparen - und reduziert die Call-Center.

(Foto: Foto: dpa)

Telekom-Personalvorstand Thomas Sattelberger hatte vor geraumer Zeit angekündigt, Mitarbeiter etwa in der Buchhaltung und in Call-Centern an weniger, aber größeren Standorten bündeln zu wollen, um die Arbeitskosten weiter zu senken. Damit will die Telekom wettbewerbsfähiger werden. Auch soll die Verwaltung schlanker aufgestellt werden. Zudem sollen die Telekom-Beamten verstärkt an Bund, Länder und Kommunen ausgeliehen oder dauerhaft eingesetzt werden und mit Neueinstellungen eine Überalterung der Belegschaft verhindert werden.

Das Magazin Focus hatte berichtet, die Telekom wolle nahezu jedes zweite deutsche Call-Center schließen. Nach Berechnungen des Bonner Konzerns ließen sich nur noch Call-Center mit 400 bis 900 Mitarbeitern wirtschaftlich betreiben. Bundesweit hat die Telekom Call-Center in 60 Städten und beschäftigt 18.000 Menschen im Kundenservice. Für die Call-Center gilt ein Verkaufsschutz bis Ende 2010 und ein Kündigungsschutz bis Ende 2012.

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