Deutsche Post:Unbefristeter Streik ab Montagnachmittag

  • Paketboten und Briefträger beginnen an diesem Montagnachmittag einen unbefristeten Streik.
  • Die Gewerkschaft Verdi fordert, dass auch Beschäftigte in ausgegliederten Gesellschaften nicht schlechter, sondern nach Haustarif bezahlt werden.
  • Die Post lehnt das ab: Sie sei nur wettbewerbsfähig, wenn sie Kosten spare.

"Wir müssen den Druck massiv erhöhen"

Briefträger und Paketboten der Deutschen Post treten von Montagnachmittag an schrittweise in einen unbefristeten Streik. Das kündigte die Gewerkschaft Verdi am Montagmittag an.

Die Post habe sich in sechs Verhandlungsrunden nicht auf eine Lösung des Konflikts hinbewegt, sondern ein Angebot der Gewerkschaft ignoriert, sagte Verdi-Vize Andrea Kocsis. "Wir müssen den Druck nun massiv erhöhen."

Gestritten wird über die Arbeitsbedingungen von etwa 140 000 Beschäftigten. Vor allem will Verdi erreichen, dass etwa 6000 Paketzusteller aus regionalen Gesellschaften in den Haustarif der Post zurückkehren. Der Konzern hatte diese Gesellschaften zum Jahresbeginn gegründet. Die Beschäftigten dort werden nicht nach Haustarif, sondern nach den jeweils gültigen, oft niedrigeren regionalen Tarifen des Logistikgewerbes bezahlt. So will die Post Kosten sparen.

Die Post sagt, sie zahle bereits doppelt so viel wie die Konkurrenz

Wenn die Post die Ausgliederung rückgängig macht, würde die Gewerkschaft im Gegenzug für 2015 auf eine lineare Lohnerhöhung verzichten - sie fordert allerdings eine Einmalzahlung von 500 Euro in diesem Jahr und ein Lohnplus von 2,7 Prozent für 2016.

Die Deutsche Post lehnt die Forderung der Gewerkschaft ab. "Der Verdi-Vorschlag leistet keinen Beitrag zur Zukunftssicherung für Mitarbeiter und Unternehmen", sagte Personalchefin Melanie Kreis. Der Vorschlag von Verdi bedeute Mehrkosten von etwa 300 Millionen Euro. Das sei "sogar eine spürbare Verschärfung unseres bestehenden Wettbewerbsnachteils", sagte Kreis. Die Post zahle doppelt so hohe Löhne wie die Wettbewerber.

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