Die Deutsche Post darf künftig höhere Portopreise für Briefe verlangen. Die Bundesnetzagentur gesteht dem Bonner Konzern aber weniger Spielraum für Preiserhöhungen ein, als dieser gefordert hatte. So darf die Post von Januar bis zum 31. Dezember 2026 die Preise beim Brief um durchschnittlich 10,48 Prozent erhöhen. Die Agentur bekräftigte damit ihre ursprünglichen Vorschläge, wie sie mitteilte. Auch Geschäftspost soll sich in diesem Rahmen verteuern. Bei Paketen sollen Privatkunden im Mittel 7,21 Prozent mehr zahlen. „Die Forderung der Post nach einem noch stärkeren Anstieg kann ich nicht nachvollziehen“, sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller.
Der Regulierer ermögliche der Post bereits „eine deutliche Steigerung der Porti“. Immerhin kann die Post nun mehr erhöhen als zuletzt 2022, als es um 4,6 Prozent nach oben ging. Die Post muss nun entscheiden, wie sie die Spielräume für die Preise bei den einzelnen Produktgruppen nutzt. Rein rechnerisch könnte sich der Preis für das Massenprodukt Standardbrief im neuen Rahmen ab 2025 von derzeit 85 Cent auf einen Euro erhöhen. Die Post hatte mehr Spielraum für Preiserhöhungen angemahnt und auf die hohe Inflation und gestiegene Personal- und Energiekosten bei gleichzeitig sinkenden Briefmengen verwiesen. „Das geht wirtschaftlich nicht auf“, hatte Finanzchefin Melanie Kreis zu den moderateren Vorschlägen der Netzagentur gesagt. Ein „ökologisch und wirtschaftlich nachhaltiger postalischer Universaldienst ist somit nicht darstellbar“, sagte ein Post-Sprecher.