Deutsche Post:Desaster in den USA

Die Deutsche Post zieht in ihrem US-Expressgeschäft nach Milliarden-Verlusten die Notbremse und will insgesamt rund 15.000 DHL-Mitarbeiter entlassen.

Die Kosten für den Umbau in den USA, wo der Konzern künftig gänzlich auf das nationale Expressgeschäft verzichten will, steigen damit von den bisher angenommenen zwei Milliarden Dollar auf 3,9 Milliarden Dollar, teilte der Konzern am Montag in Bonn mit.

Deutsche Post: Milliardengrab USA: die  Kosten für den Konzernumbau in den USA verdoppeln sich.

Milliardengrab USA: die Kosten für den Konzernumbau in den USA verdoppeln sich.

(Foto: Foto: oH)

Der Großteil der Kosten werde bereits 2008 verbucht und werde den Konzern im Gesamtjahr in die Verlust-Zone reißen.

Umsatz gibt deutlich nach

Im dritten Quartal hatte der Bonner Konzern bereits wegen der lahmenden US-Konjunktur einen Rückgang des operativen Gewinns (Ebit) vor Einmaleffekten hinnehmen müssen. Das bereinigte Ebit sank um acht Prozent auf 429 Millionen Euro.

Auch der Umsatz gab deutlich auf 13,8 (Vorjahreszeitraum: 13,3) Milliarden Euro nach.

Beim Nettogewinn konnte die Post dagegen von einem Gerichtsurteil profitieren, das den Bund gezwungen hatte, eine Strafzahlung von rund einer Milliarde Euro aus einem EU-Beihilfeverfahren an den Konzern zurückzuzahlen.

Der Gewinn stieg deshalb auf 805 (350) Millionen Euro, er lag aber unter den Markterwartungen. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem bereinigten Ebit von 433 Millionen Euro, einem Umsatz von 13,381 Milliarden Euro und einem Überschuss nach Minderheiten von 1,016 Milliarden Euro gerechnet.

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