Süddeutsche Zeitung

Deutsche Häfen:Container aus China dominieren

Deutsche Häfen schlagen im Handel mit China mehr um als mit den USA. Unter den fünf wichtigsten ausländischen Partnerhäfen im Containerverkehr befinden sich gleich drei chinesische Häfen.

Der Containerumschlag in deutschen Häfen im Warenaustausch mit China ist mehr als doppelt so hoch wie der mit den USA. Mehr als ein Fünftel (21,5 Prozent) entfiel im Jahr 2022 auf die Volksrepublik, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Auf Platz zwei folgen die Vereinigten Staaten mit einem Anteil von 10,2 Prozent. Unter den fünf wichtigsten ausländischen Partnerhäfen im Containerverkehr befinden sich gleich drei chinesische Häfen: Wichtigster Partnerhafen war demnach Shanghai mit einem Volumen von 893 000 Zwanzig-Fuß-Standardcontainer (Twenty-foot Equivalent Unit/TEU), gefolgt von Singapur (576.000), Ningbo (508 000), New York (403 000) und Shenzhen (391 000).

Der Handel der deutschen Wirtschaft mit China ist im vergangenen Jahr ungeachtet aller politischen Warnungen vor einer zu starken Abhängigkeit auf einen Rekordwert gestiegen. Zwischen beiden Ländern wurden Waren im Wert von rund 298 Milliarden Euro gehandelt - ein Wachstum von rund 21 Prozent im Vergleich zu 2021. Damit blieb die Volksrepublik das siebte Jahr in Folge der wichtigste deutsche Handelspartner. Deutschen Exporten von rund 107 Milliarden Euro stehen Importe aus China von 191 Milliarden Euro gegenüber. In der Handelsbilanz mit der Volksrepublik weist Deutschland damit ein Rekorddefizit von rund 84 Milliarden Euro aus. Bundesfinanzminister Christian Lindner sieht darin eine "gefährliche Entwicklung".

Der Güterumschlag der deutschen Seehäfen ist im vergangenen Jahr um 3,2 Prozent gesunken - auch wegen des Einbruchs im Handel mit Russland, dass wegen des Ukraine-Kriegs mit Sanktionen belegt wurde. Insgesamt wurden 279,1 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Bedeutendster deutscher Seehafen war Hamburg mit einem Umschlagsvolumen von 103,4 Millionen Tonnen (-7,2 Prozent zum Vorjahr), mit deutlichem Abstand gefolgt von Bremerhaven (42,8 Millionen Tonnen, -8,7 Prozent), Wilhelmshaven (31,8 Millionen Tonnen, +7,6 Prozent), Rostock (21,3 Millionen Tonnen, -3,2 Prozent) und Lübeck (16,4 Millionen Tonnen, -6,9 Prozent).

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SZ vom 10.03.2023 / Reuters
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